Thema von Tactical-Dad im Forum Alles Rund um Schrecks...
[[File:WP_20170606_12_49_12_Pro.jpg|none|auto]] An meiner HS4 Schreckschusspistole wurde nachträglich, auf Wunsch meines SB, eine Waffennummer angebracht
Ich habe sie endlich, die HS4 Schreckschusspistole ohne PTB Zulassung von Herbert Schmidt. Wie alle meine EWB pflichtigen Waffen ist auch diese in meiner WBK eingetragen. Und mit Dieser ist nun meine Sammlung der verschlusslosen Schreckschusswaffen komplett. Es gab lediglich die ASS 33/6 Lacrimae und die Wadie Automatik Pistole. Das System erkläre ich in dem Bericht über die Wadie Pistole, dort findet ihr auch ein Schussvideo von mir verlinkt. Viele moderne russische Waffen zur Selbstverteidigung funktionieren aber nach sehr ähnlichen Systemen. Oft wird bei diesen eine flüssige OC-Ladung nach vorne geschossen und nicht wie hier Reizstoff vergast.
[[File:WP_20170606_12_48_56_Pro.jpg|none|auto]] Die HS-4 Pistole von Herbert Schmidt kann man in gespanntem Zustand nicht sichern.
Verkauft wurde die HS4 hauptsächlich in den 50er Jahren. In den Waffen Katalogen der 60er Jahre ist die bereits nicht mehr zu finden.
Bei der HS4 Pistole ist der gesamte Rahmen aus Zinkdruckguss. Abzug, Hammer, Schlagbolzen, Sicherung, Magazinzubringer und die meisten Kleinteile sind aus Stahl. Seitlich am Rahmen befinden sich zwei aufgeschraubte Bleche , die mit der "Gas- Alarm Pistole HS4" Beschriftung, diese sind ebenfalls aus Stahl.
Das System ist denen der anderen beiden Pistolen sehr ähnlich. Die rand- und rillenlosen Kartuschen werden seitlich ins Ladefenster eingeführt und nach unten in das Magazin gedrückt. Ein Unterschied zu den anderen Pistolen ist, dass die HS4 "Rückspringschlosse" hat. Der Schlagbolzen verschwindet also komplett im Stoßboden und die oberste Kartusche befindet sich immer in Schussposition. Der Abzug funktioniert im DA. Man kann den Hahn jedoch auch von Hand spannen, was sehr schwer geht. Die Sicherung wirkt, wie meist bei solchen einfachen Waffen, nur auf den Abzug. In gespanntem Zustand kann nicht gesichert werden.
Der Lauf hat etwa 6mm Innendurchmesser und weist keinerei Sperre auf. Was jedoch sehr interessant ist, die Kartuschen liegen leicht nach unten geneigt vor dem Lauf. Das soll einen Mißbrauch verhindern.
Was mir leider noch fehlt ist die Anleitung der HS4 Pistole.
[[File:WP_20170606_12_49_48_Pro.jpg|none|auto]] Die verschlusslosen SSW haben, ähnlich dem Trommelspalt eines Revolvers, einen Spalt zwischen Kartusche und Lauf. Dort ist immer ein Schutzblech angebracht.
Die HS4 verfügt, wie die Wadie Pistole auch, über keine Beschusszeichen. Ein Überdruckbeschuss ohne Kartuschenlager ist halt auch schwer durchzuführen. ;-)
Die Pistole ist recht kompakt und flach. In einer Tasche lässt sie sich angenehm tragen. Die Schiebesicherung wirkt sehr einfach und überzeugt aus heutiger Sicht natürlich nicht. Sie rastet auch in keiner Position ein.
Durch das kantige Griffstück liegt die Pistole relativ unangenehm in der Hand.
Über die Zuverlässigkeit des Systems kann ich nicht viel sagen, die Munition dafür ist einfach zu selten als dass ich große Versuche damit machen könnte. Evtl. schafft es aber mal mein befreundeter Wiederlader mir einen größeren Posten Platzpatronen dafür mit Schwarzpulverladung zu fertigen? Das Zerlegen der Pistole erfolgt duch das Lösen einiger Schrauben und der Griffschalen.
[[File:WP_20170606_12_51_19_Pro.jpg|none|auto]] Der Lauf der HS 4 Pistole ist glatt und ohne Laufsperre. Der Innendurchmesser ist etwa 6mm. Seitlich vom Rahmen sieht man die beiden Stahlplatten.
[[File:WP_20170606_12_51_24_Pro.jpg|none|auto]] Der Gasdruck der 8mm Lacrimae Munition wirft durch diesen Kanal die Hülse aus. Das hat August Schüler erfunden.
Man kann mit der Waffe auch Spaß haben indem man mit einer Kombination aus angefertigten Alu-Rohren, Schrotzündern und 5,5mm Airsoft Kugeln scharf schießt. Das habe ich natürlich unter Beachtung aller rechtlichen Regularien des WaffG getan (Wiederladeerlaubnis, Schießstätte usw!). Ohne eine Schwarzpulverladung werden lediglich etwa die Hälfte der Hülsen ausgeworfen, da der Gasdruck recht niedrig ist. Die Geschossenergie habe ich nicht gemessen, ich schätze sie aber auf etwa 20 Joule. Da die Munition für diese Waffen seit etwa 50 Jahren nicht mehr hergestellt wird habe ich bereits bei dem Bericht zur Wadie Pistole etwas zum selber Fertigen der Munition geschrieben.
Zu beachten ist hier jedoch, dass nicht jede 8mm Lacrimae Munition (wie sie offiziell heißt) in das Magazin der HS4 passt. Es scheint wirklich so, dass die Munition für die HS4 extra von Wadie angefertigt wurde und etwa 0,5mm kürzer ist als für die anderen Pistolen. Ich konnte dies aber leider noch nicht 100%ig sicher bestätigten. Denn die Munition für die HS4 ist noch seltener als für die Wadie Pistole. Ich habe lediglich die zwei abgebildeten Schachteln oben im Bild.
[[File:image245.jpg|none|auto]] Man kann mit der Waffe auch Spaß haben indem man mit einer Kombination aus angefertigten Alu-Rohren, Schrotzündern und 5,5mm Airsoft Kugeln scharf schießt. Das habe ich natürlich unter Beachtung aller rechtlichen Regularien des WaffG getan (Wiederladeerlaubnis, Schießstätte usw!). Ohne eine Schwarzpulverladung werden lediglich etwa die Hälfte der Hülsen ausgeworfen, da der Gasdruck recht niedrig ist. Die Geschossenergie habe ich nicht gemessen, ich schätze sie aber auf etwa 20 Joule. Da die Munition für diese Waffen seit etwa 50 Jahren nicht mehr hergestellt wird habe ich bereits bei dem Bericht zur Wadie Pistole etwas zum selber Fertigen der Munition geschrieben.
Zu beachten ist hier jedoch, dass nicht jede 8mm Lacrimae Munition (wie sie offiziell heißt) in das Magazin der HS4 passt. Es scheint wirklich so, dass die Munition für die HS4 extra von Wadie angefertigt wurde und etwa 0,5mm kürzer ist als für die anderen Pistolen. Ich konnte dies aber leider noch nicht 100%ig sicher bestätigten. Denn die Munition für die HS4 ist noch seltener als für die Wadie Pistole. Ich habe lediglich die zwei abgebildeten Schachteln oben im Bild.
[[File:WP_20170606_12_53_28_Pro.jpg|none|auto]] Die zerlegte HS4 Gaspistole mit Lego Wildhüter / Jagdaufseher.
[[File:WP_20170606_12_55_53_Pro.jpg|none|auto]] Die zerlegte HS4 Pistole mit dem sichtbaren Abzugsgestänge.
[[File:WP_20170606_13_00_36_Pro.jpg|none|auto]] Die zerlegte HS4 Pistole mit dem sichtbaren Abzugsgestänge.
Auf einer Outdoor-Schießanlage konnte ich meine HS4 testschießen. Bei der ersten Kartusche hat nur das Zündhütchen gezündet und die Kartusche blieb verschlossen und verklemmte sich in der Waffe, da das Zündhütchen hinten raus gedrückt wurde. Die zweite Kartusche zündete, jedoch wurde auch hier das Zündhütchen hinten raus gedrückt. Das Schießen war nicht sonderlich erfolgreich. Einige Kartuschen haben gar nicht gezündet. Bedenkt dabei, dass die Munition seit etwa 50 Jahren nicht mehr hergestellt wird. Da freut es noch, dass sich noch eine anständige Gaswolke gebildet hat.
Hier seht ihr alle verschlusslosen Schreckschusswaffen die jemals hergestellt wurden. Die ASS 33/6 von August Schüler oben, die Wadie Automatik Pistole links und die HS4 rechts. [[File:WP_20170526_21_05_50_Pro.jpg|none|auto]]
Thema von Tactical-Dad im Forum Sachkritische Themen
-Die Parks, die Trinker aber kein Gras -Der Rückspiegel -Die Raser mit der heißen Motorhaube -Der Autoknacker in Uniform -Das Mädchen auf dem Schuldach -Die betrunkenen Asylbewerber, die Kappe, der Kotzhaufen und der Zaun -Die Betrunkene Nervensäge -Der Fastenmonat -Die Pause -Der Trunkenbold und das Verlangen gesund nach Hause zu gehen -Was passierte am nächsten Tag -Das Fazit dieser Nacht
Gewöhnlich war diese Nacht nicht. Ich liege noch im Bett, mein Kopf fängt wieder an weh zu tun und ich versuche mich an alles zu erinnern was in diesen 12 Stunden passiert ist. Ich bezweifele, dass mir das gelingt. Aber das ist auch nicht so wichtig, entscheident ist nur, dass wir alle gesund nach Hause gegangen sind. Daran hatte ich zwischenzeitlich nicht mehr geglaubt.
Die Parks, die Trinker aber kein Gras:
Es war die Nacht von Freitag auf Samstag. Beim Weg zur Arbeit dachte ich mir, dass nicht besonderst viele Menschen in der Stadt unterwegs gewesen sind. Am Computer las ich meine Mails, erledigte zwei Anrufe und fuhr dann mit der Kollegin raus. Wir waren uns beide schnell einig, dass die Parks und beliebten Treffpunkte nach unserer Kundschaft absuchen wollen und ein paar Leute kontrollieren, evtl. würde ja etwas Gift beim Schütteln aus ihren Taschen fallen. Aber erst mussten wir für einen Kollegen zu einer Frau nach Hause fahren um ihr das Ergebnis ihrer Blutuntersuchung mitzuteilen. Wir hatten sie einige Tage zuvor beim Auto fahren kontrolliert und aufgrund ihrer auf halb acht hängenden Augenlieder zur Blutentnahme gefahren. Sie hatte viel zu viel THC im Blut. Und das auch noch zwei Mal innerhalb einer Woche. Sie war nicht Zuhause und wir fuhren durch unseren großen Stadtpark. Es war dort seltsam wenig los. Ein paar Leute saßen dort und tranken auch Bier, was bei uns verboten ist. Aber sie sahen nicht aus als ob sie dort Probleme machen. Nur zwei kontrollierten wir. Sie saßen versteckt in einer Ecke. Sie hatten kein Bier dabei und waren wirklich nicht klar im Kopf. Sie wunderten sich etwas über die Kontrolle (wir haben kaum Zeit für solche gefahrenabwehrenden Kontrollen). Als ich ihnen sagte, dass sie benommen wirken und keine Bierflaschen neben ihnen liegen sagte einer von ihnen "Ich bin besoffene, wir haben auf dem Lidl Parkplatz gesoffen". Sie hatten kein Gras für uns dabei, also wollten wir zu einem Spielplatz weiter fahren.
Der Rückspiegel:
Wir waren nun kaum mehr als 15 Minuten auf Streife und jetzt ging es mit den Einsätzen los. Jemand hatte versucht den Rückspiegel eines Autos abzureißen und wollte gerade flüchten. Im Verhältnis zu den anderen Blaulichtfahrten dieser Nacht fuhr ich nun recht gemütlich in ein Wohnviertel. Nach kurzer Suche sahen wir eine gruppe winkender Passanten. Bei ihnen stand ein Mann. Wir nahmen den Mann zur Seite und fragten was passiert ist. Er meinte, dass er gegen ein geparktes Auto gefahren ist. Er schwankte leicht und war betrunken. Dann fragte ich eine Zeugin was passiert ist und sie sagte, dass sie gesehen hat wie der Mann an ihrem Außenspiegel gezerrt hat und dieser nun kaputt ist??? Dann hab ich den Mann noch mal gefragt ob er mit dem Auto gefahren ist und das andere angefahren hat, was er bejahte. Unsere zweite Streife traf ein. Wir drückten ihm den Alkomaten in die Hand und er hatte ordentlich getankt. An beiden Autos waren perfekt zusammen passende Schäden, was zur Beweisführung der Trunkenheitsfahrt wichtig ist. Während ich Fotos mit dem Zollstock machte hörte ich die Kollegin bereits einen Arzt zur Blutentnahme zu unserer Dienststelle anzufordern. Eine weitere Zeugin erzälte mir, dass die Freundin des Unfallfahrers ihm den Fahrzeugschlüssel weg genommen hat, als dieser versucht hat abzuhauen. Als es Wiederworte gab hat sie ihm vor allen Anwesenden eine gescheuert. Ich sah, dass der Kollege den Führerschein des Fahrers bereits in der Hand hielt, diesen würde er nicht wieder bekommen.
Die Raser mit der heißen Motorhaube:
Am Funk meldete die Einsatzzentrale zwei getunte Autos die auf der Bundesstraße Rennen fahren. Weitere Streifen hatten wir nicht. Also musste eine Besatzung vom Unfall abdrehen und Richtung Bundesstraße. Wir schossen schon wieder durch die Stadt. Vorbei an allen roten Ampeln, bei Stau auf den linken Fahrspuren usw. Sobald Autos im Weg waren benutzte ich die Hupe und Lichthupe, zusätzlich zum Martinshorn. Es sind mittlerweile etwa 4 Mitteilungen beim Notruf über die Raser eingegangen. Nach einer 10 Minütigen Suche fanden wir sie auf einem Parkplatz. Sie behaupteten, dass sie dort bereits seit einer Stunden sind und wurden frech. Ich machte sie richtig rund. Die Mitteiler gaben an, dass sie sich mit etwa 160 km/h überholt hatten. Und wir konten ihnen nichts. Uns blieb nichts Anderes übrig als sie mit einer Kontrolle zu ärgern und ihnen Dinge anzudrohen die wir sowie nicht durchsetzen konnten. Mit den Aussagen der Anrufer ließ sich nicht genug anfangen um eine Anzeige zu fertigen. Wir fuhren weiter, ich ärgerte mich. Denn eigentlich hätte man die Führerscheine dieser Vollidioten sofort in einen Schredder stecken müssen um das Leben anderer Verkehrsteilnehmer zu schützen. Aber das gibt unser Strafrecht nicht her.
Der Autoknacker in Uniform:
Wir schafften es keine 400 Meter weiter als die Einsatzzentrale uns erneut rief: "Auf dem ... Parkplatz bricht jemand mit einer Eisenstange ein Auto auf". Wir waren nur 100 Meter Luftlinie entfernt, auf der Rückseite von dem Parkplatz. Ich öffnete mein Holster und tastete nach dem Schlagstock. Die Kollegin zog die Handschuhe an. Wir schossen mit 60 km/h um die Ecke des Parkplatzes und sahen ihn mitten auf dem Platz bei einem einzelnen Auto stehen. Er schaute zu uns und machte weiter... Jetzt war schon fast klar, dass er das Auto nicht klauen wollte, sondern eher Hilfe brauchte.
Wir ließen ihn dennoch die Hände hinter den Kopf nehmen und durchsuchten ihn kurz. Im Kofferraum lag sein Schlüssebund und sein Handy. Die Besitzverhältnisse waren schnell geklärt. Er hatte sich von einer Autowerkstatt Keile, Spreizer und Schweißdraht besorgt und versuchte den Türgriff auf der Innenseite durch den Türspalt zu ziehen. Das versuchte er jetzt bereits seit 20 Minuten. Es kamen immer mehr Zuschauer und Bekannte unseres Autoknackers auf den Parkplatz und schauten zu. Ich versuchte mein Glück kurz mit meinem Sperrwerkzeug, was aber keine Chance auf Erfolg hatte. Er nahm mein Angebot an, dass ich es mit dem Schweißdraht versuchte. Ich schaute den Schweißdraht an und dachte an unsere Mitteilung "Eisenstange...?". Wir machten Witze mit den Zuschauern und hatten viel Spaß. Nach wenigen Minuten hatte ich den Draht erfolgreich in den Griff eingehängt und konnte daran ziehen. Und es passierte..... nichts. Nach einigen Versuchen war klar, dass die Türe nicht auf diese Art geöffnet werden konnte. Es war klar, dass wir nicht weiter helfen konnten, sondern nur der Abschleppdienst. Viel mehr Zeit hätten wir eh nicht investieren können um ihm zu helfen. Unsere Zeit war doch sehr begrenzt an diesem Abend. Wir verabschiedeten uns und wünschten noch viel Glück.
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Das Mädchen auf dem Schuldach:
Wir konnten kurz rein fahren, uns mit dem Dienstgruppenleiter besprechen und aufs Klo gehen. Ich wolle noch schnell die Personalien der Zeugen von dem vorherigen Unfall erfassen. Aber es war klar, dass wir wieder auf die Straße mussten und dafür keine Zeit war. Die zweite Streife war gerade zusammen mit dem Doktor beschäftigt unserem Unfallfahrer Blut abzunehmen. Ich merkte langsam, dass ich zuwenig getrunken hatte und ging zum Wasserhahn, das Kopfwehr fing bereits an. Nach etwa 10 Minuten auf der Dienststelle fuhren wir wieder los. Als sich das Tor unseres Hofes öffnete (und zwar genau in dieser Sekunde) meldete sich erneut die Einsatzzentrale: "Fahren sie bitte beschleunigt nach .... (der äußerste Winkel unseres Dienstbereiches). Da steht eine 12 Jährige auf dem Dach des Schulhauses und hat über WhatssApp Suizid angekündigt".
Wir schauten uns an.... "Das ist jetzt nicht war".... Ein Blick nach rechts und links auf die Straße, Ich schaltete Horn und Blaulicht an und gab Gas... Die Straße bestand plötzlich nur noch aus Kurven und anderen Autos die im Weg waren. Ich holte alles aus unserem BMW raus was das Auto und die Reifen mitmachten. Am Funk überschlug sich alles. Streifen aus der ganzen Region wurden zusammen gezogen. Unsere zweite Streife war mit der Blutentnahme fertig und konnte den Unfallfahrer vor die Tür setzen. Sie würden die selbe Strecke einige Minuten nach uns fahren. Meine Augen klebten auf der Straße und das Kopfweh wurde langsam stärker. Wir berieten, so gut ich das während dem Fahren konnte, das weitere Vorgehen. Die Kollegin forderte bereits vorab einen Rettungswagen an. Sollten wir die Feuerwehr alamieren? Diese wären auf alle Fälle vor uns an der Schule. Wir würden etwa 20 Minuen brauchen bis wir da waren. Die freiwilige Feuerwehr besteht aus Laien die oft nicht viel Einsatzerfahrung haben. Und sollte bei diesem Einsatz etwas schief gehen hätten wir uns rechtfertigen müssen warum wir sie als erste an den Einsatzort gelassen hatten. Die Entscheidung musste schnell gehen. Wir ließen sie alamieren, da wir so schnell wie möglich Einsatzkräfte an die Schule bringen wollten.
Auf einer langen Geraden sah ich eine Katze in Richtung Straße rennen. Ich bremste von den 140 km/h die ich etwa fuhr auf 60 ab. Sie schien am Straßenrand stehen zu bleiben. Ich fuhr weiter und sie.... rannte los. Sie schlug unter dem Streifenwagen ein. Im Rückspiegel sah ich sie in den Graben rollen. Ein Auto im Gegenverkehr sah es aus nächster Nähe und hielt an. Ich bremste kurz ab. Aber wir mussten weiter.... ich gab Gas. Was würden die jetzt über uns denken? Wir sagten über Funk bescheid und ich hoffte, dass sich die Fahrer des anderen Autos telefonisch melden würden. Dann hätte man ihnen erklären können, dass wir beim besten Willen nicht stehen bleiben konnten.
Als wir an der Schule ankamen war der Kollegin etwas flau im Magen. Meine Fahrweise war wohl etwas ruppig. Wenn ich mich nicht dermaßen auf die Straße hätte konzentrieren müssen wäre es mir vermutlich ähnlich ergangen. Die ersten Kräfte der Feuerwehr und ein Rettungswagen waren bereits an der Schule. Sie hatten beim Eintreffen drei Jugendliche auf dem Dach gesehen. Darunter ein Mädchen. Sie sind geflüchtet. Wir beratschlagten mit den anderen Kräften das weitere Vorgehen. Ein Kollege in Zivil meldete, dass er in wenigen Minuten eintrifft. Ihm wurde die Beschreibung der Drei über Funk gegeben um die Gegend abzusuchen. Unsere zweite Streife fuhr die Adresse der Mitteiler an die die entsprechenden Nachrichten des Mädchens erhalten hatte. Nach einigen Minuten in denen wir das Schulgelände absuchten meldete die Mutter des Mädchens in unserer Wache, dass ihrer Tochter eben Heim gekommen ist. Der Kollege in Zivil fuhr sofort die Wohnadresse an. Unsere zweite Streife versuchte uns per Mail den Chatverlauf zu schicken, damit wir die Lage besser einschätzen konnten (Die Mail ist jedoch erst zwei Stunden später bei uns angekommen). Wir gaben die Wohnadresse in unser Navi ein, aber unser Weg endete kurz vor dem Ziel an einem Poller. Wir fuhren eine andere Straße die uns das Navi anbot und standen erneut vor einem Poller. Wir ließen den Wagen stehen und gingen ein paar hundert Meter zu Fuß. Bei der Familie des Mädchens gestaltete sich alles recht einfach. Wir begleiteten sie in die Jugendpsychiatrie. Mehr will ich zu diesen Umständen nicht erzählen. Sie war nett, wir unterhielten uns gut und sie fragte uns über unsere Arbeit aus. Die Fahrt ging recht lang durch die Nacht. Um ein Haar hätten wir zu einer weiter entfernten Psychiatrie fahren müssen. Mit etwa jeweils einer Stunde Fahrzeit hin und wieder einer zurück hätte unser Sprit nicht gereicht. Die Kollegen meldeten sich am Funk und fragen nach unseren Essensplänen. Wir vereinbarten, dass wir getrennt voneinander uns was beim Mc Donalds holen. Alles Andere würde in dieser Nacht nicht funktionieren. Mir fiel ein, als wir durch die Nacht fuhren, dass wir unser Fahrzeug noch gar nicht auf Schäden oder Spuren von der Katze abgesucht hatten. Ich sehnte mich nach der Dienststelle, denn dort lagen im Keller, in meinem Spind, in meinem Rucksack, in meiner Ersten-Hilfe Box Iboprofen 400 Tabletten.
Nach dem der Psychiater es geschafft hatte die vielen Türen seiner Station zu öffnen und wir das Mädchen übergeben hatten fuhren wir zum Mc Donalds. Unser Heimweg würde etwa 40 Minuten dauern. Ich hatte gerade genug Geld für uns beide dabei. Wir fuhren los, wollten auf dem Rückweg aber noch bei der überfahrenen Katze vorbei, den Burger futterte ich während der Fahren. Nach dem ersten Bissen landete gleich etwas auf meiner Hose und verursachte einen 5cm großen Fettfleck. ... Was für eine Nacht war das nur? Unsere Getränke waren in wenigen Minuten leer. Die hatten wir auch dringend nötig, wir waren bereits 6 Stunden ohne Pause im Einsatz. Als wir 100 Meter vor der Unfallstelle waren und unseren Seitenscheinwerfer angeschaltet hatten kam der nächste eilige Einsatz. Wir sollten in den Bereich der Nachbardienststelle fahren die nur eine Streife in dieser Nacht hatte, dort meldete ein Nachbar Einbrecher in einem Wohnhaus. Ich schaltete das Blaulicht wieder ein (das Horn brauchte wir beim besten Willen nicht so spät in der Nacht auf der Landstraße) und gab Gas. Nach etwa 5 Minuten gab es Entwarnung, die Hauseigentümer konnten telefonisch erreicht werden. Sie waren zwei Tage früher aus dem Uraub gekommen und hatten aus irgend einem Grund Taschenlampen benutzt. Aber statt diesem Einsatz mussten wir gleich weiter zu einer Sachbeschädigung. Es gab wieder keine Pause.
Die betrunkenen Asylbewerber, die Kappe, der Kotzhaufen und der Zaun
Die Nachbarin eines unbewohnten Grundstückes meldete, dass drei (augenscheinliche) Asylbewerber aus der nahen Unterkunft am Zaun randaliert hätten. Wir kreisten zunächst kurz durch das Viertel. Es waren keine Männer zu sehen auf die die Beschreibung passte. Die Nachbarin erzälte uns nun was passiert war. Am Zaun des Grundstückes waren Holzlatten heraus gerissen worden. Es lag dort eine Base Cap, eine Bierflasche und ein Kotzhaufen. Wir machten Fotos und nahmen alles auf. Dann fuhren wir rein. Es war bereits nach 1 Uhr Nachts. Wir konnten nicht mehr und wechselten mit den Kollegen die in der Wache waren. Sie mussten sofort raus, es wurden in einem Wohngebiet von mehreren Mitteilern Hilferufe gehört.
Die Betrunkene Nervensäge:
Es klingelten zwei Frauen, sie waren deutlich betrunken, es war 2 Uhr Nachts. Sie wollten wissen ob wegen einem bestimmten Sachverhat eine Anzeige gegen sie erstattet wurde. Nach dem ich sie recht schlecht gelaunt darauf aufmerksam gemacht habe dass "normale Menschen" eine Auskunft in nüchternem Zustand zu Bürozeiten erbitten sagte ich ihnen, dass keine Anzeige gegen sie erstattet wurde. Nun fingen sie an irgend welche rechtliche Fragen über das Fertigen von Fotos zu stellen... Ich schickte sie raus und sagte ihnen, dass ich keine Lust hatte weiter mit ihnen zu sprechen. .... Vermutlich wird das nach der Überfahrenen Katze die zweite Beschwerde aus dieser Nacht über mich werden... Aber das war mich jetzt egal, wir hatten andere Probleme. Aber ich konnte endlich meine Iboprofen nehmen und mir noch ein oder zwei Flaschen aus unserem Automaten lassen und trinken.
Wir berieten uns, ob wir für die Hilferufe weitere Kräfte zur Absuche anfordern wollten. Diensthunde und Hubschrauber konnten nicht kommen. Die Polizeistreifen aus den Nachbarrevieren wären viel zu wenige gewesen und hätten in den dortigen Dienstbereichen gefehlt. Es wäre nur die Feuerwehr in Frage gekommen. Die Kollegen vor Ort befragte noch mehr Anwohner und wir kamen zu dem Schluss, dass die Hilferufe nicht dermaßen ernst zu nehmen sind und vermutlich nur von einem bereits beendeten Streit stammten. Hätten wir die Lage falsch eingeschätzt würden wir echte Probeleme bekommen...
Der Fastenmonat:
Da eine Kollegin die Anzeige bzgl. dem betrunkenen Autofahrer sofort fertig schreiben musste fuhr ich mit einem anderen Kollegen noch eine Ruhestörung an. Drei Frauen öffneten uns die noch mitten in der Nacht ihren "Fastenmonat" feierten. Wir ermahten zur Ruhe und fuhren zurück. Das war die Einzige von vielen Ruhestörungen die wir in dieser Nacht überhaupt anfahren konnten. Allen anderen Bürger die in dieser Nacht keine Ruhe hatten konnten wir nicht helfen. Sie warteten vergeblich auf die Polizei. Wir waren einfach zu wenige Beamte.
Die Pause:
Wenn ich hier "Pause" schreibe meine ich etwa eine Stunde im Bereich von 3 bis 4 Uhr in der wir am Computer das Nötigste erfassen mussten. Jeder normale Arbeitnehmer würde so etwas nicht mitmachen. Aber das ist der Beruf den wir uns ausgesucht hatten. Einem Kollegen gab ich jetzt auch noch eine Iboprofen. Wir unterhielten uns auch einige Minuten im Hof. Für die Anzeige mit dem betrunkenen Autofahrer musste ich jetzt noch die Fotos zu einer "Lichtbildtafel" verarbeiten. Es kam eine Weile kein neuer Einsatz. Die noch offenen Ruhestörungen sind wir nicht mehr angefahren. Das hätte uns völlig aufgerieben, wie ein Militär sagen würde.
Der Trunkenbold und das Verlangen gesund nach Hause zu gehen:
wir saßen am Computer als unsere zweite Streife zu einer Schlägerei gerufen wurden. Ich sage zum Kollegen "Lass uns gleich mitfahren". Am Funk sagen die Kollegen 60 Sekunden später "schickst Du die zweite Streife gleich mit". Wir machten uns fertig und gingen in den Hof "Eilige Unterstützung"......ertönte es am Funk. Wir rasten los.... Wir kamen an. Die Kollegen knieten auf dem Schläger drauf und versuchten erfolglos ihn zu fesseln. Um sie rum war eine Meute von etwa 15 Leuten die auf sie einredeten, sie beschimpften oder den Schläger beschimpften. Sie schafften es nicht den ziemlich starken Kerl zu fesseln. Wir versuchten es nun zu dritt, während einer die Meute auf Abstand hielt so gut es ging. Ich benutzte meinen Schlagstock um dem Arm auf seinen Rücken zu hebeln. Der Typ unter uns schimpfte und spukte. Irgendwann schafften wir es endlich beide Hände zu fesseln. Die Meute um uns rum versuchte die ganze Zeit an den Typen mit dem sie zuvor eine Schlägerei hatten ran zu kommen und ihn zu provozieren. Ich forderte weitere Unterstützung an, es konnte aber nur noch eine einzelne Kollegin kommen. Mehr war auf die Schnelle nicht verfügbar. Damit die Situation endlich unter Kontrolle gebracht werden konnte wollte ich den Verrückten so schnell wie möglich von hier weg bekommen. Wir zogen ihn zu unserem Streifenwagen, den laufen wollte er nicht. Ich war Bereit ihn jeden Moment niederzuschlagen, sollte er auf die Idee kommen mich zu Beißen! Denn es gibt kaum etwas vor dem ich mehr Angst habe bei der Arbeit. Zum Glück für ihn hatte er dies nicht vor, denn sonst wäre er mit einem Schadel- Hirn Traume in der Klinik gelandet...
Aber er weigerte sich seine Beine in unser Auto zu nehmen. Wir konnte sie nicht rein drücken, denn sonst hätte er uns in das Gesicht getreten. Die Meute am Straßenrand wurden nun gegenüber den Kollegen immer agressiver. Ich fuhr meinen Schlagstock aus und forderte ihn auf seine Füße rein zu nehmen. Er folgte nicht, ich schlug zu. Ich forderte ihn erneut auf... und schlug zu. Er schrie "schlag mich doch".... und ich schlug wieder zu.... Es funktionierte nicht. Ich ging um das Fahrzeug rum und öffnete die Türe hinten links. Ich zog ihn so weit über die Sitzbank bis der Kollege die rechte Türe schließen konnte. Nun hebelte ich den Bekloppten mit meinem Schlagstock so weit nach vorne, dass sein Gesicht bei seinen Knien war. Er drückte mich zurück. Er hatte eine ungeheure Kraft. Ich drückte ihn mit meinem ganzen Körper runter, verpasste ihm noch eins mit dem Knie und kündigte weitere "Zwangsmaßnahmen" sehr malerisch und der taktischen Einsatzlage angemessen an. In unserem Innenhof wartete eine unserer Praktikantinnen um uns zu helfen. Sie haben wir alleine in der Wache lassen müssen. Sie half uns den Kunden auszuladen. Er war nun ganz schön schlecht auf mich zu Sprechen. Da er sich weiterhin weigerte unseren Anweisungen zu Folgen und meinte, dass er nichts mit mir zu tun haben will bot ich ihm an, dass ich jetzt gehe und meine Kollegen ihn in die Zelle bringen. Das funktionierte. Ich war völlig aus der Puste und musste einige Minuten durchschnaufen. Wenig später hörte ich ihn in unserer Zelle rum heulen... so waren sie alle. Ich glaube er hat sogar wirklich nach seiner Mama gerufen! Eine Stunde später wiesen wir ihn in die Psychiatrie ein.
Als die Frühschicht zum Dienst kam kündigte ich dem nächsten Dienstgruppenleiter gleich an, dass alle evtl. auflaufenden Beschwerden gegen mich gerichtet sein werden. Ich fuhr heim und schlief!
Was passierte am nächsten Tag:
Der blöde Hund der meinen Schlagstock zu spüren bekommen hat kam am nächsten Morgen ziemlich lädiert in unserer Wache und hat sich für sein Verhalten entschuldigt. Früher hätte ich gedacht, dass ihm das anzurechnen ist. Aber wenn jemand von uns im Krankenhaus gelandet wäre hätte dem verletzten Kollegen das auch nichts genützt. Gegen derart gewaltätige Menschen hilft nur eines um sich selber und Andere zu schützen: Gewalt. Da helfen keine Sozialpädagogen, Richter oder deeskalative Maßnahmen. Da hilft nur Gewalt! Mit seiner Entschuldigung kann er sich den A.... abwischen.
Das Fazit dieser Nacht:
Ich denke jeder kann sein eigenes Fazit ziehen wenn er das hier gelesen hat. Ich werde mich nicht zu meinem persönlichen Fazit äußern, sonst wird es poltisch...
Ich bin gesund nach Hause gekommen und alle Kollegen ebenfalls, nur die Katze musste ihr Leben auf der Landstraße lassen...
Thema von Tactical-Dad im Forum Sachkritische Themen
Es war eine ruhige Frühschicht. Ich war zusammen mit einem Kollegen einer Fachdienststelle eingeteilt der lediglich seine Erfahrungen im Streifendienst auffrischen sollte und recht einsatzerfahren war. Am Computer unseres DGL (Dienstgruppenleiters) bimmelte es, was bedeutet, dass ein neuer Einsatz anstand.
Ein Arzt des Krankenhauses hatte telefonisch beim Notruf gemeldet, dass ein schwer kranker Patient ihm gegenüber Suizidgedanken geäußert hat und im Anschluss aus dem Behandlungszimmer geflüchtet ist. Für uns war das ein Einsatz wie viele Andere. Die Psychiatrie im Ort brauchte uns sehr viele labile Menschen aus der ganzen Gegend die sich im Laufe der Jahre dann auch bei uns niederließen.
Meist findet man sie einfach auf dem Weg zu ihrer Wohnanschrift, in ihrer Wohnung oder bei den nächsten Angehörigen. Es war meist wirklich nur eine Sache von 1-2 Stunden bis wir sie hatten und in 90% der Fälle erzählten sie uns ebenfalls ihre Suizidgedanken, wir brachten sie auf freiwilliger Basis oder auch unfreiwillig in die Psychiatrie und schrieben eine Einweisung. Das war für uns alle nichts Anderes wie das Aufnehmen von einem simplen Verkehrsunfall. Nur mit dem Unterschied, dass dieser massive Rechtseingriff für uns noch wesentlich einfacher zu bearbeiten war als ein Verkehrsunfall. Das war auch gut so, denn sonst wären wie mit unserer bürokratischen Arbeit nie fertig geworden. Unsere Streifenzeiten waren sowieso schon unterirdisch gering. Wenn wir nicht gerade am Schreibtisch saßen mussten wir die restliche Zeit meist Einsätze abfahren. Um präventiv tätig zu werden, bevor Straftaten passierten, blieb meist keine Zeit. Ich war eigentlich immer froh wenn Bürger in unserer Wache um Rat fragten und wir ihnen helfen konnten. Oder wenn ich einige Jugendliche kontrollieren konnte um ihnen Grenzen aufzuzeigen. Auf diesem Weg konnte ich wirklich Polizist sein und nicht nur ein Verwalter für Versicherungen.
Eine andere Streife fuhr den Weg vom Krankenhaus zu seiner Wohnung ab. Wir fuhren direkt zu seiner Wohnung. Wir standen vor einem mittelgroßen Wohnhaus und klingelten bei seinen Nachbarn. Das ist hierbei immer sinnvoller um unbemerkt an seiner Wohnungstüre horchen zu können. Wir mussten recht lange klingel, ohne dass uns jemand im Haus öffnete. Nach einigen Minuten kam ein Mann zu uns der wie ein Hausmeister aussah. Er fragte ob wir jemanden suchen würden? Ja, das taten wir schließlich wirklich. Er meinte, dass sich jemand hinter einer Hecke verstecken würde... Wir gingen um das Haus und hinter der Hecke Saß ein etwa 60 Jahre alter Mann auf einer Bank. Er sah dermaßen krank aus. Seine Haut war aufgequollen, schuppig und weiß. Und er hatte starkes Übergewicht. Vor seinen Füßen stand eine große Sporttasche. Als wir ihn fragten wie er heißt gab er einen anderen Namen an. Der Kollege sagte gleich zu ihm, dass er den Unsinn sein lassen soll und nannte ihn bei seinem richtigen Nachnamen.
Jetzt wurde er aggressiv und sprang auf. Jetzt ging alles ganz schnell. Ich versuchte noch ihm zu erklären, dass wir erst mal nur mit ihm reden wollen und fragte ihn was denn überhaupt passiert ist. Er reagierte gar nicht darauf. Er versuchte bereits weg zu laufen. Ich stellte mich vor ihn und sagte ihm, dass er mit dem Mist aufhören soll. Er packte meine Hände und versuchte mich aus dem Weg zu stoßen. Das Gerangel mit ihm war etwas schwerer als ich gedacht hatte. Dazu war er wirklich widerlich und ich hatte keine Zeit gehabt meine Handschuhe anzuziehen. Vermutlich hätte ich ihm einfach in die Füße treten sollen, aber wenn seine 140kg Lebendgewicht auf dem Boden aufgeschlagen wären hätte das mit Sicherheit Verletzungen verursacht. Der Kollege ergriff eine Hand und dreht sie auf seinen Rücken. Ich Griff mit dem ganzen Arm um seinen Kopf und drückte ihn mit meinem Körpergewicht zu Boden. Nun begann das was viele Widerstandshandlungen ausmacht: Er versucht seine Hände unter den Bauch zu bekommen und wir versuchen sie auf dem Rücken zu fesseln. Er hatte uns nicht viel entgegen zu setzen. Also tat er das, was leider vielen in dieser Situation einfällt. Er versuchte meinen kleinen Finger zu greifen und mir diesen zu brechen. Ich konnte meine Hand noch rechtzeitig weg reißen und scheuerte ihm eine (auf Beamtendeutsch heißt das „Sofortvollzug von unmittelbarem Zwang durch einfache körperliche Gewalt in unaufschiebbaren Fällen“).
Als wir ihn gefesselt hatten waren an meinen Händen einige Schürf- / Schnittwunden von den Handschellen. Er lag schwer am Boden und konnte sich kaum noch bewegen. Die Rauferei hatte ihm alle Energiereserven geraubt. War schafften es ihn auf die Beine zu stellen und hinten in unseren Streifenwagen rein zu setzten. Davor mussten wir aber unsere Einsatztaschen, Lederjacken, Fototasche und Klemmbretter auf dem Beifahrersitz verstauen. Denn in unserem Kofferraum war natürlich kein Platz mehr für die Sachen...
Unsere zweite Streife war schnell bei uns. Mit unserem Kunden war kein normales Gespräch zu führen. Er erzählte nur, dass er uns alle umbringt, wenn er es schafft an unsere Waffen zu kommen, dass er bei nächster Gelegenheit von einem Hausdach springt und wir Polizisten eh mit jeder Frau ins Bett springen??? Meine Hände bluteten etwas und ich suchte den Verbandkasten... Ich gebe mir immer Mühe die „Bürger“ bei Verkehrskontrollen nicht zu schimpfen, wenn sie den nicht gleich finden, sondern sage ihnen nur wie wichtig es ist den Platz zu wissen. Denn in unseren Streifenwagen liegt der auch immer wo anders. Während ich meine Hände verpflasterte und Desinfektionsmittel drauf sprühte rief der Kollege einen Rettungswagen, denn nur dieser darf den Transport in die Psychiatrie, unter Polizeibegleitung, vornehmen.
Wir versuchten erneut mit ihm zu reden, aber was Anderes als Müll kam nicht aus seinem Mund. Er war nicht nur sichtbar schwer krank, sondern hatte auch andere massive Probleme. Wir wussten mittlerweile, dass er schwer Lungen- Herz- und Zuckerkrank war. Und jetzt fing er an immer flacher zu atmen und wurde zunehmend schläfrig. Ich fragte ihn wie er seinen Blutzuckerwert einschätzte und er er meinte, dass dieser vermutlich bald sein Leben beenden wird....
[[File:WP_20170729_11_45_451_Pro.jpg|none|auto]] In meiner Einstztasche befindet sich diese Erste-Hilfe Tasche.
Ich drückte auf meinem Funkgerät die Taste für den Sprechwunsch und als die EZ (Einsatzzentrale) mich aufrief bat ich darum, dass der Rettungswagen beschleunigt anfährt. Nach einigen Minuten war er kaum noch ansprechbar. Der Kollege machte die Handfesseln ab und legte ihn hinten quer in unserem Streifenwagen. Wenn er uns noch antwortete tat er dies nur noch durch Handzeichen. Ich fürchtete schon das schlimmste und baute meinen Beatmungsbeutel zusammen und legte diesen auf das Fahrzeugdach. Da die EZ mit einer anderen Streife am Funk sprach drückte ich den Prioritätensprechwunsch, den man sonst niemals braucht, und forderte zusätzlich einen Notarzt an. Ich überlegte bereits ob wir ihn aus dem Auto raus holen und auf die Straße legen sollen, aber dann hörte wir das erste Martinshorn. Es war ein KTW (Krankenwagen der nicht auf Notfälle disponiert wird), der Zufällig in der Gegend war und den Funkspruch gehört hatte. Die Sanis fingen an Blutzucker, Blutdruck usw. zu messen. Der RTW kam nun und wenig später auch der Notarzt.
Unter großen Kraftanstrengungen …. schafften es die Sanis ihn in auf die Trage und in den RTW zu bekommen. Die Untersuchungen und das Stabilisieren dauerte relativ lange und wir blockierten mit den Einsatzfahrzeugen die gesamte Straße in dem Wohngebiet. Es ging nun zunächst in die Notaufnahme. Dort musste er mehrere Stunden am EKG über- und bewacht werden.
[[File:WP_20170729_11_47_28_1Pro.jpg|none|auto]] Das ist der Inhalt meiner Ersten-Hilfe Tasche. Die Zusammenstellung finden mache von euch evtl. etwas seltsam. Aber so hat sich das für mich bewährt.
Wir konnten nun doch noch etwas mit ihm sprechen. Und wurde nun klar, dass alles für ihn hauptsächlich ein Abenteuer und Spiel war. Das das für uns alle sehr gefährlich gewesen ist war ihm egal, er hatte schließlich eh nichts mehr zu verlieren gehabt. Sobald eine Krankenschwester ins Behandlungszimmer kam machte er Anspielungen, dass wir mit allen denen ins Bett gehen. Von den Handschellen und den daher resultierenden Striemen an seinem Handgelenk war er seltsam fasziniert. Er betastete sie, als wären sie etwas erotisches. Und zu guter Letzt kam das, was seltsamerweise in den letzten Jahren sehr oft passiert. Er meinte, dass er alle Folgen einer gescripteten Polizeiserie anschaut und genau weiß wie Polizeiarbeit funktioniert. Auch als der Kollege ihm erklärte, dass das alles nicht echt ist, die Geschichten erfunden sind und dort nur Schauspieler zu sehen sind wollte er dies nicht wahrhaben!
Mein Fazit zu diesem kuriosen Einsatz: Ich ziehe meine Handschuhe in Zukuft viel früher und öfter an. Ich hasse es solche wiederlichen Menschen mit meinen bloßen Händen anfassen zu müssen.
Thema von Tactical-Dad im Forum Sachkritische Themen
Transformation von einer "Verwaltungspolizei" hin zum Schutz der Bürger
[[File:GR1.jpg|none|auto]] Flying Squad des SAPS. Sie sitzen nicht am Schreibtisch, sondern jagen Kriminelle. (Quelle: http://2.bp.blogspot.com).
Das Wort "Verwaltungspolizei" schreibe ich hier absichtlich in Anführungszeichen. Ich will es nicht in Bezug setzen zu den Ortspolizeibehörden (Gemeinden) die hauptsächlich Verwaltungsaufgaben wahrnehmen. Ich verwende dieses Wort um zu verdeutlichen, dass unsere Landespolizeien mit Bürokratie überlastet sind und es Zeit wird für eine grundlegende und bundesweite Polizeireform wie 1972.
In Südafrika gibt es das Flying Squad und in England und den USA die Crime Stopper. Nach dem 2. Weltkrieg wurde in München die Funkstreife gegründet. Alle diese Einheiten waren und sind dafür da auf der Straße für Sicherheit zu sorgen. Aber im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Streifendienst unserer Länderpolizeien derart verändert, dass die Bürokratie immer mehr geworden ist und die Landespolizeien immer mehr Aufgaben übernehmen müssen. Und jetzt sind wir soweit, dass die Sicherheitslage sehr angespannt ist und unsere Streifenpolizisten 30-50% ihrer Arbeitszeit im Innendienst verbringen müssen.
Die Probleme sind:
-Die Landespolizei muss sich um Entstempelungen von Fahrzeugen kümmern (Aufgabe der Zulassungstelle).
-Die Landespolizei treibt Geld ein im Zusammenhang mit Haftbefehlen. Das bedeut für die Betroffenen Bezahlen oder ins Gefängnis gehen (Aufgabe von Gerichtsvollziehern).
-Die Polizisten müssen Fahrer geringster Verkehrsverstöße ermitteln (eine Halterhaftung löst das Problem ganz einfach).
-Für die Berufsgenossenschaften erstellen unsere Streifenbeamte Unfallberichte (Arbeitsunfälle) was wirklich auch Beauftragte der Berufsgenossenschaften machen können.
-Die Polizei wird zur Aufnahme kleinster Verkehrsunfälle gerufen die lediglich für die Versicherungen interessant sind. Eine Unfallaufnahmebogen und ein Merkblatt im Auto versetzt jeden Verkehrsteilnehmer in die Lage alle wichtigen Daten selber für die Versicherung zu notieren.
-Steinzeitliche Arbeitsmethoden und veraltete Computersystem führen dazu, dass alle Vorgänge Zeitaufwendig in der Dienststelle erstellt werden. Keine Computer in den Fahrzeugen, Datenabfragen müssen über Funkt durchgeführt werden, was Zeit und zusätzliches Personal kostet... Anzeigen müssen in Papierform ausgedruckt werden, da die Justiz immer noch keine Papierlose Akte geschaffen hat.
-Das Nichtanerkennen von Atemalkoholmessgeräten durch die Justiz führt dazu, dass für Trunkenheitsfahrten zeit- und kostenintensive Blutentnahmen beim Beschuldigten durch einen Arzt durchgeführt werden. Eine Trunkenheitsfahrt bindet eine Streifenbesatzung daher schnell mal über drei Stunden. Viele Dienststellen haben aber nur diese eine Streife!
-Die vorgeschriebene Untersuchung der "Hafttauglichkeit" führt dazu, dass bei fast jeder Gewahrsamnahme eines besoffenen Randalierers ebenfalls ein Arzt hinzugezogen werden muss. Das führt auch dazu, dass eine ganze Streifenbesatzung bis zu zwei Stunden gebunden ist. Eine Kameraüberwachung der Hafträume (Datenschutz ist Täterschutz), medizinische Ausrüstung in den Dienststellen (Defibrillator usw.), und einfache medizinische Handlungsvorschriften für die Beamten machen diese sinnlose Vorgabe schnell überflüssig.
-Durch das Fehlen von Gummigeschossen bei die Bereitschaftspolizei müssen verhältnismäßig viele Hundertschaften für Fußballspiele und Demonstrationen eingesetzt werden. Gegen geworfene Gegenstände gibt es nur zwei sinnvolle Einsatzmittel: Den Wasserwerfer und Gummigeschosse! Und Wasserwerfer sind meist nicht auf die Schnelle verfügbar. Warum sollte man gewalttätige Randalierer schonen???? Müssen in unserem Land erst ganze Stadtviertel abgebrannt werden wie in England bis man den Bedarf an Gummigeschossen erkennt. In England musste sich die Polizei bei den großflächigen Unruhen 2011 aus ganzen Vierteln zurück ziehen, weil die Polizei keine angemessene Bewaffnung hatten (keine Schusswaffen, keine Wasserwerfer, keine Gummigeschosse, keine großen Reizstoffwerfer...).
-Der Fußball hat in unserem Land eine viel zu große Lobby. Daher müssen die Fußballverbände sich auch immer noch nicht an den Kosten der Polizeieinsätze beteiligen. Jede Disko muss ihre Türsteher selber bezahlen. Aber in jedes Station werden Polizeibeamte zu hunderten kostenlos geschickt, für ein kommerzielles Ereignis.
-Einfache Anzeigen können an der Wache auch von Angestellten aufgenommen werden. Dafür braucht man im Regelfall keine teuren Vollzugsbeamten. Eine einfache Ergänzung im jeweiligen Polizeigesetz macht das schnell möglich.
Liebe Innenminister, warum packt ihr die Personalprobleme der Polizei nicht an der Wurzel an???? Die Bürger wollen beschützt werden und ihre Polizei nicht nur beim abkassieren von nicht angelegten Sicherheitsgurten sehen.
Thema von Tactical-Dad im Forum Outdoor - Survival - B...
[[File:WP_20170623_19_34_58_Pro.jpg|none|auto]]
Die Pflanzen hat jemand an einer Stelle abgelegt wo normalerweise niemand ist. Das ist mehrere hundert Meter von nächsten Weg weg gewesen. Ich hab irgendwie keine schlaue Idee warum dort jemand Pflanzen ablegt?
Thema von Tactical-Dad im Forum Sachkritische Themen
Ich bin grade auf eine Kinowerbung für die Polizei NRW gestoßen. Mich hat es fast vom Hocker (Sofa) gehauen. Was für Polizisten wollen die denn mit so einem Clip anwerben??? . NRW versinkt in der Kriminalität und die zeigen Polizisten die einem armen hilfsbedürftigen Bürger einen Kaffee reichen? Wenn den angeworbenen dann auf der Straße auf einmal Steine um die Ohren fliegen ist es zu spät. Jedenfalls meine ich das Video hier:
Der aktuelle Clip von Bayern sieht so aus:
Ich mag mich ja täuschen, aber mir erscheint es so, als wären da einige Unterschiede.
Guckt euch das mal an. Der hat nur was gefragt. Das war natürlich nicht sehr geschickt usw. und evtl. auch etwas provokativ. Aber ich sehe da wirklich kein Grund den gleich raus zu werfen. Da hat dem Admin wohl der Nasenfaktor nicht gepasst...
Thema von Tactical-Dad im Forum Alles Rund um Schrecks...
Der Valor Revolver ist wieder ein klassisches Beispiel für die billigen 6mm Revolver der 70er Jahre. In dieser Zeit wurden bei 6mm Waffen oft Vorsatzgashülsen verwendet. Im Fall des Valor Revolvers gab es Abschussbecher aus Kunststoff die mit CN Gas gefüllt waren.
Mir ist bisher noch nie einer von diesen Revolvern ohne PTB über den Weg gelaufen. Das hat evtl. den Hintergrund, dass dieser billige Revolver nach Einführung der PTB-Zulassungspflicht meist vernichtet worden ist. Im Kettner Katalog von 1969, also dem Jahr als die PTB Zulassung beschlossen wurde, ist er aber bereits gelistet. Im Jahr 1969 und 1970 wollte man kurzzeitig SSW mit Ausschuss oben frei geben und die mit dem Ausschuss durch den Lauf "Waffenscheinpflichtig" machen. Damals gab es den heute gültigen Unterschied zwischen WBK und Waffenschein noch nicht!
Mein Revolver hat die PTB Nummer 3-72. Interessant ist, dass Diese Nummer aber für den "MK3 Derringer" in 6mm vergeben wurde. Aber für die selbe Firma "Rudolf Weber jr., Stahlwarenfabrik". In der PTB Liste steht er aber mit der Nummer 34-70 drin.
Der Revolver ist Ziemlich billig gemacht. Das Laden geschiet durch die Ladeklappe rechts. Zum Entladen kann man die Trommelachse raus ziehen und als Ausstoßer verwenden. Unter der Ladeklappe sieht man die schlechte Oberflächenbehandlung.
Von Gefühl her macht der Revolver mehr den Eindruck eines Spielzeugrevolvers für Fastnacht. Der Hammer verfügt über keine Sicherung oder Sicherheitsrast, er ruht direkt auf der Patrone, was doch recht gefährlich ist.
Fazit:
Heute taugt der Revolver natürlich nur noch zum Sammeln. Damals, als er verkauft wurde, war er quasi die billigste Waffe die zu bekommen war. Also eher eine Einsteigerwaffe wie heute der Pyton Revolver. Auch für Weinbauern war er kaum zu gebrauchen aufgrund der schlechten Qualität.
[[File:valor-1.jpg|none|auto]] 6mm Valor Revolver mit Verpackung
[[File:valor-2.jpg|none|auto]] [[File:valor-3.jpg|none|auto]] [[File:valor-4.jpg|none|auto]] 6mm Valor Revolver: Ladeklappe ist offen und die Trommelachse als Ausstoßer in der Trommel
[[File:valor-5.jpg|none|auto]] 6mm Valor Revolver von oben. Der Stift vorne in der Müdung ist die Laufsperre die nur aus diesem kl. Stift besteht
[[File:valor-6.jpg|none|auto]] Mündung des Valor Revolvers
[[File:valor-7.jpg|none|auto]] Anleitung vom Valor Revolver
[[File:valor-8.jpg|none|auto]] Der Valor Revolver als no-name Produkt im Kettner Katalog 1969
Thema von Tactical-Dad im Forum Alles Rund um Schrecks...
Die Weinberg Pistolen gibt es schon recht lange. Sie wurden vor 1969 auch mit der Walther Schleife hergestellt. Prinzipiell unterscheidet man das Modell mit einem Lauf "A" und das Zeiläufige "B". Bei meiner ist der Karton älter als die Pistole und passt vermutlich nicht zusammen.
Zu beachten ist die Stelle in der Anleitung bzgl. 9,5mm Leuchtsternen! Derartige Leuchtsterne sind kaum mehr auf dem Sammlermarkt zu bekommen.
Bei der Pistole wird der Hahn gespannt und eine 6mm Kartusche in das 45 Grad abgewinkelte Patronenlager gesteckt. Wenn man schießt wird die abgeschossene Kartusche automatisch ausgeworfen. Beim Modell B läd man zwei Kartuschen übereinander die gleichzeitig abeschossen werden.
Die Weinberg Pistolen werden bis heute gefertigt. Derzeit meist in orange. In der Schweiz kann man auch ein scharfes Modell für 6mm Flobert Patronen kaufen. Ein Foto davon füge ich unten an.
Fazit: Die Record ist gut für ihren gedachten Zweck: Technische Zwecke. Also für Weinbauern und ähnliche andere Anwendnungen. Also dem Abschießen von 15mm Vogelschreck der Klasse PMII.
[[File:record-1.jpg|none|auto]] Record Weinberg Modell A mit Zubehör.
[[File:record-2.jpg|none|auto]] Der Abschussbecher und die Mündung von vorne. Beachtet: 9,5mm Leuchtsterne!
[[File:record-3.jpg|none|auto]] Record Weinbergpistole Modell A mit PTB Zulassung
[[File:record-4.jpg|none|auto]] [[File:record-5.jpg|none|auto]] 7mm und 9,5mm Leuchtsterne. Die unten rechts sind für die Weinberg Pistole. Alle auf dem Foto sind unglaublich selten und man muss Jahre danach suchen.
Thema von Tactical-Dad im Forum Alles Rund um Schrecks...
Die HS 2 ist auch ein Vertreter der "Weinberg Pistolen". Also der Schreckschusspistolen für technische Zwecke. Da meine den Ausschuss oben auf dem Lauf hat kann man mit ihr keine Pyrotechnische Munition verschießen und sie eignet sich daher eigenlich nur als Startpistole beim Sport. Die HS 2 wurde auch bereits vor 1969 ohne PTB Zulassung gefertigt. Meine mit PTB ist relativ selten und schwer zu finden. Was interessant ist: Sie ist nicht aus Zink, sondern aus Stahl gefertigt.
Die Verpackung meiner Pistole ist eine Nachfertigung und ist daher nicht original. Und sie passt zu der Variante mit dem Ausschuss durch den Lauf.
An sonsten funktioniert sie fast genau so wie die Record Weinberg Pistole. Viel mehr fällt mir auch nicht ein, was ich zu ihr erzählen könnte.
[[File:hs2-1.jpg|none|auto]] HS Modell 2 Startpistole mit einem nicht passenden und nachgefertigten Karton. (HS2 Pistole)
[[File:hs2-2.jpg|none|auto]] [[File:hs2-3.jpg|none|auto]] Der Lauf der HS 2 ist "blind", also verschlossen
[[File:hs2-4.jpg|none|auto]] Der Ausschuss meiner HS 2 ist oben. Das gesamte System ist aus Stahl, was releativ selten ist.
In Bezug auf dieses Urteil habe ich wo anders etwas gelesen, was grundlegend falsch ist und ich daher kurz klarstellen will. Der Drogendealer hatte das Tierabwehrspray und dieses wurde als Waffe im "technischen" Sinne angesehen. Das hat nur Bedeutung in Bezug auf den Drogenhandel. Da wäre auch jeder Schraubenzieher eine Waffe, wenn er für diesen Zweck vorgehalten wird.
Kein Richter kann dieses Urteil nutzen um einen Besitzer eines Tierabwehrsprays zu kriminalisieren. Tierabwehrspray fällt nicht unter das WaffG und das hat das BKA festgestellt. Und das bleibt auch so.
Thema von Tactical-Dad im Forum Interessantes aus der...
Ich verstehe nicht wirklich was das soll. 5,5mm F-Schalldämpfer werden doch seit Jahren überall, auch von grossen Firmen, verkauft. Hat das BKA das Schreiben irgendwann zurück genommen??? [[File:WP_20170127_23_29_33_Pro.jpg|none|auto]] [[File:WP_20170127_23_29_46_Pro.jpg|none|auto]]
Evtl. hat es jemand noch nicht mitbekommen. Man muss aber dazu sagen, dass Sig-Sauer quasi keine deutsche Firma mehr ist. Das Werk in Eckernförde hat nur noch etwa 50 Mitarbeiter .
Thema von Tactical-Dad im Forum Sachkritische Themen
Die U-Bahnstreife
Die U-Bahn war eine Welt wie für mich gemacht, als ich in die Großstadt gezogen bin. Ich bin privat viel mit ihr gefahren und dienstlich war ich dort auch immer viel unterwegs. Als ich in den Streifendienst gekommen bin hatte ich die Möglichkeit viel im Untergrund Streife zu gehen. Bei den meisten Kollegen war dieser Dienst nicht sonderlich beliebt, vermutlich weil man sehr nah am Bürger war und zu Fuß gehen musste. Genau so verhielt es sich auch mit den Fußstreifen.
Was mich so sehr an der U-Bahn fasziniert hat kann ich nicht sagen. Vermutlich hängt es damit zusammen, dass die meisten Jungs die Eisenbahn mögen. Und ich persönlich fühle mich auch in Festungen, Bunkern und Bergwerken wohl.
Ich wollte hier schon lange etwas über meine Erlebnisse in der U-Bahn berichten. Das waren sehr viele die mich auch geprägt haben. Aber die Geschichten über die ich seitenlang schreiben kann habe ich im normalen Streifendienst erlebt. Ich habe daher beschlossen einfach das Erzählen anzufangen und zu schauen was dabei raus kommt.
"Nur für Personal":
Diese und ähnliche Aufschriften kennt jeder zur Genüge. Und vor allem in großen Betriebsanlagen fragen wir uns alle was sich hinter diesen Türen verbirgt. Ich war nun endlich in der lage dies zu ergründen. Ich lernte versteckte Zugriffstunnel für Geiselnahmen kennen, die in den 70er Jahren in der U-Bahn angelegt wurden, genau so wie ich mich vorbei an Stromschienen und fahrenden U-Bahnen mit 80km/h bewegt habe.
Wir waren oft mit Personal des Verkehrsbetriebes und der U-Bahnwache unterwegs. Ich hab daher jede Gelegenheit genutzt um mir alles zeigen zu lassen. Mir wurden die Streckentelefone erklärt (Am Anfang gab es noch kein Handynetz im Untergrund), die Verkehrsschilder, Abschaltmagnete im Gleis, Rettungsräume unter der Bahnsteigkante und wie man vermeintlich verschlossene Türen öffnete. Denn auch solche Verkehrsbetriebe haben ihre Gemeimnisse die es zu bewahren gilt. Etwas vom Interessantesten für mich waren die intelligenten Kamerasysteme die Alarm gaben wenn eine Person sich in Treppenhäusern niederlässt und eine weitere Sicherheitseinrichtung. Diese technische Spielerei hat es ermöglicht, dass es in unserer Stadt so gut wie kein Graffiti in der U-Bahn gab. Und das gehört leider auch zu den Punkten die ich nicht weiter ausführen kann. Nur so viel, bei uns werden 95% der Sprayer im Gleisbereich der U-Bahn vor Ort festgenommen! Bei uns hat man sich um die Sicherheit mehr Gedanken gemacht als in anderen Städten und mehr Geld ausgegeben. Und das alles zahlte sich aus. Ich merkte regelmäßig, dass die Menschen in unserer U-Bahn keine Angst hatten. Eine Touristin aus Berlin ließ sich von mir mal einen Weg erklären und meinte dann "nein, die U-Bahn ist mir zu gefährlich, wie komme ich da mit der S-Bahn hin"! Mittlerweile hat sich leider auch in meiner U-Bahn die Sicherheitslage sehr zum Schlechten verändert. Und alle Politiker die etwas Anderes sagen verschließen die Augen vor der Wahrheit.
-Einer meiner Lieblingsplätze war eine riesige unterirdische Halle. Diese lang ungenutzt zwischen dem Bahnsteig und dem Sperrengeschoss (für Landbewohner: 1. Untergeschoss). Bedingt durch die örtlichen Gegebenheiten musste man den Bahnsteig viel tiefer anlegen als üblich. Dadurch hatte es an dem Bahnhof unglaublich lange Rolltreppen und diese 2 Stockwerke hohe, 100m lange und etwa 40m Breite Halle. Es gab in der Vergangenheit oft Pläne dort ein Parkhaus einzubauen, das wurde jedoch nie verwirklicht. Und so konnte ich regelmäßig diesen faszinierenden Ort besuchen.
-Ebenfalls beeindruckend war eine Betriebsanlage die den meisten Bewohnern der Stadt unbekannt war. Für die U-Bahn war sie eine Verbindung zwischen zwei Linien zum Überführen von Zügen und ein Abstellgleis. Dort konnten drei komplette Züge hintereinander und drei nebeneinander abgestellt werden (also 9 Stück). Am liebsten hätte ich dort 300m geschossen, was natürlich nicht möglich war... (für die unter euch die keine Sportschützen sind: 300m Bahnen sind immer schwer zu finden).
Ich hoffe es gefällt dem ein oder anderen. Es ist gerade fertig geworden. Da sind bestimmt noch einige Tippfehler drin, die mache ich bei Gelegenheit raus.
Thema von Tactical-Dad im Forum Alles Rund um Schrecks...
Mir ist gestern aufgefallen, dass ich das hier noch gar nicht von meiner Homepage zu WPU übertragen habe. Ich hoffe es gefällt euch
Bedeutung der Schreckschusswaffen
Die Entwicklung und das Wissen über die Handhabung von Waffen stellen einen wesentlichen Teil der menschlichen Kultur dar. Dies wird z.B. an Volksweisheiten wie „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ deutlich oder der Stellung des Militärs und der Polizei in der Gesellschaft. Dies gilt aber nicht nur für die wichtigeren Waffen der Geschichte wie Armeewaffen, sondern auch für die Notwehrwaffen des Bürgers. Seit über 100 Jahren bieten Gas- Signal- und Schreckschusswaffen eine Möglichkeit sich zu bewaffnen um sich und sein Eigentum zu schützen. Bei den meisten ernsthaften Waffensammlern werden diese Waffen jedoch kaum beachtet und führen nicht nur ein Schattendasein, sondern es droht viel Wissen verloren zu gehen. In den letzten Jahrzehnten folgten Bauartzulassungen für Waffen und Munition, während zeitgleich das Waffengesetz immer strenger wurde (z.B. Einführung des kleinen Waffenschein). Die Folge ist, dass viele Besitzer ihre Schreckschusswaffen samt Munition zur Vernichtung abgeben, weil sie die Hürden des Waffengesetzes scheuen. Auch für Waffenhändler lohnt sich der Verkauf selten. Bei Berechtigten (z.B. Waffensachverständigen oder Museen) stoßen diese Waffen (und natürlich auch die dazugehörige Munition) kaum auf Interesse. Die wenigen Sammler die es in diesem Bereich gibt müssen sich meist auf das konzentrieren was frei verkäuflich ist. Und obwohl die Geschichte von Schreckschusswaffen kaum beachtet wird halte ich Deutschland für das bedeutendste Land in diesem Bereich. Hier wurden die ersten Waffen dieser Art entwickelt. Und auch jetzt fertigen viele deutsche Firmen diese Waffen für den ganzen Weltmarkt.
Geschichtliche Entwickelung der Schreckschusswaffen in Deutschland
Bereits bevor in Deutschland der Besitz und das Führen von scharfen Waffen rechtlich eingeschränkt wurde erfreuten sich Schreckschusswaffen einer großen Beliebtheit. Bereits im Katalog des Versandhändlers Stukenbrok (von 1912 und 1923) werden die „Scheintod“ „Perplex“ und „Entlarvt“ Waffen beworben. Manche Menschen konnten sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, eine scharfe Waffe bei sich zu haben und evtl. einen Angreifer schwer zu verletzen oder gar damit zu töten. Mit diesen Waffen konnte man bereits Blendpatronen, Gaspatronen, Schrotpatronen, Leuchtsterne und Kugelpatronen abschießen. Heutzutage sind die Möglichkeiten der Schreckschusswaffen kaum geringer. Meist wird eine Schreckschusswaffe gekauft um sich im Fall der Fälle gegen Angriffe verteidigen zu können. Andere interessieren sich für Waffentechnik und ihnen ist die Möglichkeit, eine scharfe Waffe zu kaufen, durch das Fehlen einer WBK, verwehrt. Des Weiteren gibt es Bergsteiger oder Weinbauern, für die die Möglichkeit des Abschießens von pyrotechnischer Muniton für Notsignale oder dem Vertreiben von Vögeln den Anreiz gibt sich eine Schreckschusswaffe zu kaufen.
Etwa 1909 wurden von der Firma Deutsche Waffen & Fahrrad Fabriken Burgsmüller & Söhne (Kreiensen) die „Scheintod“ Pistole auf den Markt gebracht. Mit dieser Waffe sollte dem gefährdeten Forstbeamten, Radfahrer oder der gut bürgerliche Dame die Möglichkeit gegeben werden „Strolche“ und „Wegelagerer“ abzuwehren, ohne gleich tödliche Verletzungen beim Angreifer befürchten zu müssen. Diese Waffen wurden beispielsweise von Versandhändlern wie Stukenbrok vertrieben. Es wurden Patronen im Kaliber 10mm und .410 verschossen. In diesen Patronen befand sich zunächst Senf- oder Pfefferpulver und vermutlich auch CN Reizgas. Von diesen Waffen gab später Revolver und Pistolen. Aber auch unkonventionelle Konstruktionen wie z.B. eine dreiläufige Repetierpistolen der Firma Pieper und Scheintod. Hier waren die Läufe untereinander angeordnet und konnten zum Laden abgekippt werden.
Ebenso erfolgreich waren die „Entlarvt“ Waffen . Hierbei handelte es sich meist um einläufige Pistolen bei denen Blendpatronen verschossen wurden. Diesen Blendpatronen war auch auch ein Reizstoff (vermutlich Pfefferpulver oder CN-Gas) beigemischt.
Für die Entlarvt Pistolen wurde auch Schrot- und Kugelmunition angeboten. Die in den 70er Jahren, im benachbarten Ausland (hauptsächlich Frankreich), beliebten Grenaillen (Kleinschrot) Waffen waren damals also keine neue Erfindung, sondern man griff lediglich die Idee der Entlarvt Pistolen neu auf.
Im Jahr 1928 Wurde durch das neue Waffengesetz der Weimarer Republik das Führen von scharfen Waffen unter Waffenscheinpflicht gestellt, wodurch sich die Schreckschusswaffen weiter verbreiteten. Damals wurden hauptsächlich Schreckschussrevolver hergestellt, die aus der Produktion scharfer Waffen genommen wurden und bei denen lediglich ein kleiner senkrechter Stift im Lauf das Verschießen scharfer Munition verhindern. Diese Bauweise rief natürlich auch Bastler auf den Plan. Es wurden weitgehend die Kaliber der scharfen Waffen beibehalten. So konnte man damals ohne große Schwierigkeiten eine Schreckschusswaffen Aufbohren und scharfe Munition daraus verschießen. Die Waffen waren aus Stahl gefertigt und dem entsprechend stabil. Oft wurde das Bleigeschoss lediglich durch eines aus Wachs ersetzt. Zu dieser Zeit verfügten die Manöver Patronen des Militärs z.B. auch über ein Holzgeschoss. Diese Holzgeschosse werden durch ihr geringes Gewicht sehr stark beschleunigt und erreichen auf kurze Entfernung eine sehr hohe Durchschlagskraft. Diese nahm jedoch sehr schnell ab.
In den 30er Jahren wurden dann von einem Mitarbeiter von Walther die Perfecta Pistole entwickelt (später Mayer und Riem KG) und etwa zeitgleich die Weinbergpistole. Beides sind Meilensteine in der Waffenentwicklung. Beide Waffen gibt es bis heute fast unverändert zu kaufen (die Produktion der Perfecta Pistole wurde inzwischen durch Umarex eingestellt). Bei beiden Waffen handelt es ich um Pistolen im Kaliber 6mm. Es ist eine Weiterentwicklung der damals sehr beliebten 6mm Flobert. Es wurde lediglich das Geschoss weggelassen und die Hülse zugefaltet. Die Perfecta besitzt ein Stangenmagazin im Griffstück, bei dem die Patronen senkrecht übereinander gegen eine Feder geladen werden. Nach dem Abschuss wird die Hülse nach oben zu einer Öffnung gedrückt und beim nächsten Schuss nach oben ausgeworfen. Der Ausschuss erfolgt meist nach vorne, durch einen leicht abgeknickten Gaslauf. Bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg war 6mm CN Gasmunition verfügbar, die mit dieser Waffe verschossen werden konnte. Die Weinbergpistole ist dagegen ein Einzellader. Sie ist mit einem und mit zwei Läufen verfügbar. Nach dem Spannen des Hahnes werden die 6mm Patronen in das Patronenlager eingelegt. Da mit dieser Waffe aber max. zwei Schuss abgegeben werden konnten und sie erst gespannt werden musste wurde sie meist, wie der Name schon sagt, zu Vertreiben von Vögeln durch Landwirte benutzt. Hierzu wurden die integrierten Abschussbecher mit Pyroknall- oder Pfeif- oder Ratterpatronen geladen. Fast ebenso wichtig war die Entwicklung der Walther UP1. Waffen dieser Bauweise werden ebenfalls bis heute hergestellt. Einen Namen haben sich heutzutage hierbei vor allem die Firmen EMGE wie auch Röhm (gehört seit 2010 zu Umarex) gemacht. Beide fertigen diese 6mm Pistolen in sehr hoher Qualität. Hier wird das Stangenmagazin von vorne unter dem Lauf eingeschoben. Die Patronen zeigen dabei nach oben und werden vom Schlagstück von unten gezündet. Der Gasstrahl wird um 90 Grad nach vorne umgeleitet. Für die Pistolen Walther UP1, EM-GE 6d und Röhm RG3s hatten sich die Ingenieure eine besondere Möglichkeit ausgedacht um CN Gas zu verschießen. Es wurde eine etwa ca. 4 cm lange Hülse von vorne in den Lauf geschoben. Diese wurde dann durch den Gasdruck der 6mm Platzpatrone nach vorne aus dem Lauf gepresst und verteilte den Reizstoff. Hierbei konnte sehr viel Reizstoff verschossen werden (etwa 200-300mg). Die Firma ME lies für Ihre ME 70 und ME80 Revolver Reizstoffhülsen fertigen, die in den Lauf geschraubt wurden. Für Röhm Waffen gab es auch einen Aufsatz der mit 500mg Reizstoff gefüllt war und aussieht wie ein Abschussbecher für Signalmunition.
In den 30er Jahren wurde von August Schüler in Suhl (ASS Stempel auf der Waffe) die Lacrimae Pistole Modell 33 entwickelt. Diese Pistole war die erste Selbstladepistole für Reizstoffmunition. Sie verfügte über ein völlig neues System, da sie „Verschlusslos“ war. Die Patrone ist stabil gebaut und wird von keinem Patronenlager umschlossen. Sie liegt offen vor dem Lauf. Beim Schuss entweicht ein kleiner Teil der Gase links neben die Hülse und drückt diese nach rechts aus der Waffe. Die nächste Patrone wird durch das fest eingebaute Magazin von unten nachgeführt. Die Munition aus Vorkriegsfertigung wurde aus Messing gefertigt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde aus Aluminium hergestellt. Gaskartuschen wurden dann auch Demimors oder Lacrmose gennant, was so viel bedeutet, wie halbtot und Tränen. Das Wort halbtot leitet sich von der alten Scheintodpistole ab. Das Besondere an den Kartuschen ist, dass sie weder über einen Rand noch über eine Rille für eine Auszieherkralle verfügen. Nach dem selben Prinzip wurden Anfang der 50er Jahre die Wadie Automatik Pistole und die HS4 (Herbert Schmidt, Ostheim) entwickelt. Die Pistolen erlangten auch eine gewisse Verbreitung, bis sie 1969 waffenbesitzkartenpflichtig wurden. Für die genannten Waffen wurde eine sehr große Auswahl an Munition hergestellt. Es gab z.B. Parfumpatronen (eine Art Raumspray) mit Tannen- oder 4711 Duft, Rauch-Gaspatronen, Blitzlicht-Starkknall-Gaspatronen, Gaspatronen, Leuchtsterne usw.
1969 wurde die Pflicht zur PTB Bauartzulassung bei Schreckschusswaffen eingeführt. Hierdurch sollten einheitliche Regelungen geschaffen werden, wie ein Verschießen scharfer Munition verhindert werden kann. Der Altbesitz von nicht geprüften Waffen konnte durch ein Anmelden bei der Waffenbehörde gesichert werde. In diesem Fall wurde dem Besitzer eine WBK für diese Waffe ohne Bedürfnisprüfung ausgestellt. Wer nach der Übergangsregelung noch eine derartige Waffe besitzt macht sich wegen unerlaubtem Waffenbesitz strafbar. Die Laufsperren waren damals meist ein Stahlblatt, das von oben, der Länge nach, in den Lauf ragte. Oder der Lauf war an der Mündung verschlossen und der Ausschuss befand sich als „Nasenlöcher“ oben auf dem Lauf. Der Lauf war meist aus Stahl gefertigt. Nach und nach wurden die Anforderungen an die Schreckschusswaffen gehoben, um ein Aufbohren oder ähnliches zu verhindern. So wurden dann die Läufe meist wie Griffstück und Verschluss und Trommel aus Zink gefertigt und immer weniger Stahlläufe verwendet. Selbst die Zinkläufe bzw. Patronenlager müssen heute Sollbruchstellen aufweisen. Da die Laufsperren aus gehärtetem Stahl ist wird der Lauf meist bei einem Aufbohrversuch zerbrechen. Die Laufsperren entwickelten sich ebenfalls immer weiter. Meist bestehen die Gasläufe mit einer neueren Zulassung außen aus Zink und haben innen einen dünnen Futterlauf aus Stahl, der die Reinigung erleichtern soll. In dem Lauf befinden sich dann an den Seiten Verdickungen und Kreuz – oder Sternförmige Laufsperren. Der Mercury Revolver beispielsweise besitzt eine spiralförmige Laufsperre, die einen Blick durch den Lauf unmöglich macht. Mittlerweile sind die Gasläufe soweit „verbaut“, dass sie die Reichweite von Gasmunition negativ beeinflussen. Des Weiteren muss der Lauf versetzt zum Patronenlager liegen, nach neuesten PTB-Vorschriften. Durch diese Bauweise würde eine Kugelpatrone im Patronenlager nicht durch den Lauf geschossen werden können. Nach den heutigen PTB Vorschriften müssen Lauf und Griffstück fest miteinander verbunden sein. Die Pistole Erma EGP690 mit der PTB-Nummer 209 ist ein sehr eindrückliches Beispiel davon, dass dies in den 70 Jahren noch nicht so streng gehandhabt wurde. Diese Pistole ist eine Kopie der Pistole 08 und lässt sich in fast gleiche Teile zerlegen wie das Original. Bei dem Beretta Nachbau Nuova Molgora ist der lauf ebenfalls beweglich gelagert und wird nur durch zwei kleine, eingeschlagene, Stifte am Griffstück gehalten.
In dieser Zeit verbreiteten sich auch die „Grenaillen“ Waffen. Diese waren im benachbarten Ausland (vor allem Frankreich) beliebt. In Deutschland bekamen sie natürlich keine Zulassung durch die PTB. Bei diesen Waffen wurden in die Kartuschen kleine Schrotkugeln geladen. Die Waffen verfügten meist über sehr kleine Laufsperren, die die Schrote nicht behinderten. Ansonsten waren die Waffen baugleich mit den in Deutschland erhältlichen Schreckschusswaffen. Da diese Munition, vor allem in den Kalibern 8mm, 9mm und .35 Knall, auch in die deutschen Waffen passte wurden sie bei der Waffenrechtsänderung 2003 zu den verbotenen Gegenständen erklärt. Somit sind sie auch für Munitionssammler nicht mehr erhältlich. Man sollte aber auch bedenken, dass ein Verschießen aus einer PTB zugelassenen Waffe mit den erforderlichen Laufsperren zu schweren Beschädigungen an der Waffe führen wird.
Bei der Entwicklung der Schreckschusswaffen hat sich viel in den 60er Jahren getan. Anfang der 60er Jahre wurde die Produktion von Schreckschusswaffen im Kaliber 6,35mm eingestellt und das neue Kaliber 8mm entwickelt. 1969 wurde die Pflicht zur Bauartzulassung durch die PTB erlassen. Die bedeutendsten Waffen dieser Jahre waren die SM 110, Reck P6 und HS 5. Diese Pistolen wurde alle als scharfe Waffen (6,35mm) und als Schreckschusswaffen mit und ohne PTB Zulassung hergestellt. In den Anfangsjahren der PTB-Pflicht (1969-1971) wurde auch noch oft Änderungen an der Bauart vorgenommen ohne die Zulassungsnummer zu ändern. Bei der Perfecta G5 wurde z.B. im Laufe der Jahre ein Mündungsgewinde angebracht und bei der HS 5 wurde der Aufbau der Laufsperre geändert, da die zuerst verbaute Sperre zu leicht entfernt werden konnte.
Das beliebteste Kaliber bei den Pistolen in den 70er bis 90er Jahren war 8mm.Waffen in diesem Kaliber bekamen jedoch ab 1994 keine Zulassung mehr durch die PTB. In die Magazine passt nämlich scharfe 6,35mm Browning Munition. Im Patronenlager liegt sie jedoch sehr locker. Falls es jemandem gelingen sollte eine Waffe aufzubohren kann er diese Munition dennoch laden und damit schießen. Je nach Modell ist es jedoch sehr fraglich wie viel Schuss die Waffe aushält ohne zu zerbrechen. 1985 wurde von der CIP der max. zulässige Gasdruck der 8mm Munition von 600 auf 450 Bar reduziert. Das führt dazu, das alte Waffen mit neuer Munition nicht mehr störungsfrei funktionieren. Das Kaliber 8mm ist im Ausland bis heute sehr weit verbreitet und wird dort auch heute noch hergestellt.
Der „Nachfolger“ der 8mm ist .315 geworden. Gelegentlich wird es auch 8mm kurz genannt. Hierbei handelt es sich im Prinzip um eine verkürzte 8mm. So wurde es erreicht, dass keine scharfe Munition mehr geladen werden kann. In 8mm Magazine passen nämlich 6,35mm Browning Patronen. Diese Waffen wurden hauptsächlich in den 90er Jahren verkauft, verschwinden aber immer mehr vom Markt, da sie meist nicht sehr zuverlässig funktionieren. Meist sind die Zuführrampen zu steil für derart kurze Patronen. Die kleinen Patronen wurden von den Käufern als nicht sehr wirksam angesehen. Es sollte aber angemerkt werden, dass sie einen sehr hohen Gasdruck haben (bis 450 Bar), und sie dieselbe Menge CS Gas enthalten wie die 9mm Patronen.
Dem Kaliber .35, wurde ebenfalls die Zulassung entzogen, da scharfe Munition (7,65mm Browning) in das Magazin passt. Die Waffen, die für dieses Kaliber gebaut wurden sind sehr wenige und erreichen bei Sammlern zum Teil sehr hohe Preise. Es gab die von der Firma Geco (Gustav Geschow & Co.) gefertigte P 35-1 (PTB 456), was ein Nachbau der Sig Sauer P225 war, und die P35-2 (PTB 497), was der einzige Schreckschusswaffen Nachbau der Walther P5 ist. Die Firma Erma baute als Nachbau der Walther P38 die EGP881 (Erma Gas Pistole mit der PTB 477) und Röhm die RG735 (mit der PTB 482), welche kein scharfes Vorbild hat. Mehr Waffen sind in diesem Kaliber nicht auf den Markt gekommen.
Heute werden fast alle Pistolen in 9mm P.A.K. (Pistole Automatik Knall) gefertigt. Es gibt sogar Modelle, wie die Reck Protector, die von unterschiedlichen Herstellern in den Kalibern 8mm, .315 und 9mm P.A. hergestellt wurde und immer noch hergestellt werden. Diese Waffe eignet sich jedoch durch ihren Single Action Abzug, das kleine Magazin und ihre meist geringe Zuverlässigkeit nicht zur Selbstverteidigung oder für das Silvester Schießen. Meist wird sie wegen ihres geringen Preises gekauft.
Bei den Revolver dominiert schon lange das Kaliber 9mm Rand (oder auch 380. genannt) Es ist mit einem max. zulässigen Gasdruck von 250 Bar das „schwächste“ Kaliber. Es ist aber dennoch absolut vollwertig und tauglich zur Selbstverteidigung und zum Verschießen von Pyrotechnischer Munition. Bei Versuchen hinsichtlich der wundballistischen Wirkung von Kartuschenmunition hat 9mmR Munition die schwersten Verletzungen erzeugt. Dies ist auf die relativ hohe Menge Treibladungspulver zurück zu führen. Viebetäubungs Patronen (Blitz und Kerner) sind von ihrem Abmessungen her identisch mit der 9mmR Munition, erzeugen jedoch einen wesentlich höheren Gasdruck.
Recht wenig Verbreitung hatte das Kaliber .45 short. Die entwickelten Revolver werden auch nicht mehr hergestellt. Es sind auf dem Sammlermarkt aber noch Einzelstücke zu bekommen.
Das Kaliber .22 Knall stellt geschichtlich eine Besonderheit dar. Es entspricht dem scharfen .22 kurz, welche eine der ältesten Patronen überhaupt ist. Von Lefaucheux Stiftfeuer Patronen und Papierpatronen natürlich abgesehen. Es war früher sehr verbreitet und bekommt heute keine Zulassung mehr für Revolver, in denen es fast ausschließlich Verwendung fand. In diese Waffen könne ggf. .22 kurz Kugelpatronen oder 6mm Flobert Kugel- und Schrotpatronen („Doppelschrot“ sind zu lang) geladen werden. Eine Ausnahme stellt die RG600 von Röhm dar. Da bei dieser Waffe die Patronen senkrecht im Magazin sitzen und der Gasstrahl wie bei der Walther UP1 um 90 Grad umgelenkt wird. Bei dieser Waffe ist also ein verschießen scharfer .22 kurz oder 6mm Flobert Patronen ausgeschlossen.
2mm Berloque ist ein, für Sammler sehr interessantes Kaliber. Es geht sogar auf das Jahr 1905 zurück. Damals wurde von dem Uhrmacher Göbharter die sehr kleine Berloque Pistole entworfen. Der östereichische Büchsenmacher Pfannel, der die bekannte Kolibri Pistole fertigte, stellte auch Berloque Pistolen her. Diese Berlogue besitzt einen Kipplauf und muss vor jedem Schuss neu geladen und gespannt werden. Ein kleiner Ausstoßer für die abgeschossenen Hülsen wird jeder Waffe Mitgeliefert. Bei den meisten Modellen ist an der Mündung ein Gewinde für einen Abschussbecher vorhanden. Mit diesem kann man dann 9mm Signalsterne verschießen. Diese erreichen eine beachtliche Höhe. Die Pistole wird auch in einer sehr schönen Holzkiste samt Zubehör geliefert. Eine Weitere Waffe für dieses Kaliber ist der Xythos Revolver. Er hat sechs Schuss und misst gerade mal 40 mm. Er ist sogar viel aufwendiger gearbeitet als die Berloque Pistole und besitzt auch einen 9mm Abschussbecher. Man sollte die Munition der beiden jedoch nicht austauschen, da der Revolver kürzere Zündstifte hat als die Pistole. Die Revolvermunition wird in einer eckigen kleinen Schachtel verkauft und Die für die Pistole in einem kleinen Zylinderförmigen Röhrchen. Auch die 2mm Berloque Waffen müssen, sofern sie ein Gewinde für den Abschussbecher haben, den PTB-Stempel aufweisen. Sollte das Gewinde fehlen unterliegen sie nicht der Zulassungspflicht, da gem. WaffG Anlage 1, 1.1. das Tatbestandsmerkmal „Signalgebung“ entfällt. Einer Beschusspflicht unterliegen sie nicht.
Das Kaliber .320 (7mm) geht auf das ehemalige scharfe Kaliber der selben Bezeichnung zurück. Revolver und Pistolen in diesem Kaliber wurden nur kurz und in geringer Stückzahl hergestellt. Die Patronen gab es in einer langen und einer kurzen Variante. Die Gaskartuschen waren mit einer lackierten Pappscheibe verschlossen und die Platzpatronen meist zugefaltet. Patronen davon sind heute sehr selten. Lediglich in Italien werden immer noch wenige Waffen und entsprechende Munition in .320 hergestellt. PTB zugelassene Waffen gab es nur in .320 kurz.
Heute ist die PTB mit den Zulassungsnummer fast bei 1000 angekommen. Türkische Hersteller wie Zoraki und Ekol haben es geschafft am deutschen Markt Fuß zu fassen und die PTB Voraussetzungen zu erfüllen. Umarex fertigt mit der Walther PK380 (PTB 921) eine Pistole mit Stahlverschluss und kleine Firmen wie MWM Gillmann aus München versuchen mit dem Import ausländischer Waffen auf den Markt zu kommen. G.S.G. hat die MP40 auf den Markt gebracht und will das Stg44 nachlegen.
Munition
Bei Kartuschenmunition, und darum handelt es sich gemäß dem Waffengesetz, kann man die Art der Munition meist an der Farbe der Verschlusskappe erkennen. Kartuschenmunition ist jede Munition, die kein Geschoss enthält. Bei zugefalteter Munition muss man auf die Bodenprägung achten, die den Inhalt der Patrone erklärt. Zugefaltete Patronen mit einem Tropfen Wachs auf der Spitze sind meist CS oder Pfeffer Patronen. Es ist gelegentlich auch schon Munition aufgetaucht, bei der die Bodenprägung und die Farbe der Verschlusskappen nicht übereingestimmt hat. Dann hat immer die Farbe der Kappe den richtigen Inhalt angegeben. Normalerweise wird für die Herstellung der Hülsen Messing oder Kupfer verwendet. Selten ist auch Stahl zu finden. Es ist auch möglich, dass die Patronen zusätzlich noch vernickelt werden. Hierdurch wird die Oberfläche silbern. Eine Lackschicht, wie auf vielen scharfen Patronen, um die Munition Wasserdicht zu machen, ist auf Kartuschenmunition nicht zu finden. Sie sind aber trotzdem ausreichend Wasserdicht. Mann kann diese Munition meist auch ein paar Tage in Wasser legen und sie funktioniert immer noch.
Platzpatronen: Die meisten Platzpatronen haben heutzutage eine Ladung aus Nitrocellulose-Pulver. Vor einigen Jahren wurde dem Pulver noch Blitzpulver beigemischt. Früher wurde meist einfaches Schwarzpulver verwendet, dies führt aber zu einer starken Verschmutzung der Waffen. Der Anteil an Schwarzpulver sorgte hauptsächlich für eine starkes Mündungsfeuer und eine Rauchwolke vor der Mündung. Problematisch ist dass Schwarzpulver zu nicht öllöslichen Rückständen in der Waffe führt. Bei den Kalibern .22 und .45 sind alle Patronen nur mit einer Schwarzpulverladung versehen. Bei dem Kaliber 9mmR gibt es beides. Bei der Pistole HW 94 von Weihrauch die im Revolverkaliber 9mm hergestellt wird dürfen lediglich Nitropatronen verschossen werden, da es sonst zu einem Feuerball verursacht, der oben aus dem sich öffnenden Verschluss heraus kommt. Platzpatronen sind meist an der grünen Verschlusskappe zu erkennen. Auf dem Hülsenboden steht meinst die Bezeichnung „Knall“ oder „Blanc“. 8mm Platzpatronen gab es auch mit weißem Wachs- oder Kunstoffverschluss. Diese alten Patronen sind auf dem Sammlermarkt sehr teuer, da sie den höheren zulässigen Gasruck von 600 Bar max. aufweisen und Pistolen von vor 1985 damit repetieren können. Neu auf dem Markt ist die 9mm Knall Munition des Tschechischen Herstellers Snail. Diese Munition besitzt eine grüne Kunststoff Hülse. Die sogenannte Stop-Blitz Munition vorn Walther besitzt eine goldene Kunststoffkappe und ist ebenfalls zu den Platzpatronen zu zählen.
CN: Chloracetophenon ist ebenso wie CS eine kristalline Verbindung die jedoch bereits bei 56 Grad Celsius schmilzt. Dieser Reizstoff wurde von dem deutschen Chemiker Graebe 1871 entwickelt. Er ist nicht wasserlöslich, wodurch er noch heute, bei der Polizei, in Wasserwerfern beigemischt eingesetzt wird. CN wirkt reizend auf die Schleimhäute, jedoch nicht auf die normale Haut. Bei Munition die schon länger lagert (vor allem Munition mit Wachsverschluss) kann man beim Öffnen den Geruch des Reizstoffes wahrnehmen und evtl. ein kribbeln in der Nase spüren. Zunächst im Kaliber 6,35mm Browning, wo die Patronen ein rotes Wachsgeschoss aufgesetzt hatten. Als das Kaliber 8mm auf den Markt kam wurden die Patronen mit einem hülsenlangen roten Wachsverschluss bestückt, und dann später durch rosa, hell-, und dunkelblaue Kunststoffverschlüsse abgelöst. Bei den 9mm und .320 Revolverpatronen dieser Zeit wurde meist ein rot lackierter Korkverschluss verwendet. Die Patronen 6mm und .22 haben meist einen roten oder weißen Wachsverschluss. CN wurde auch für Gasvorsatzhülsen verwendet. Bei den 6mm Pistolen von Walther, Röhm und EMGE konnte man bei einigen Modellen Hülsen in den Lauf drücken, die mit CN gefüllt waren. Die Platzpatrone reichte aus, um den Reizstoff aus dem Lauf zu schleudern. Hierdurch wurden auch die kleinen 6mm Pistolen zu wirkungsvollen Waffen. Die Reizstoffmenge reichte hierbei von 100-300mg CN. Wadie fertigte für seine Revolver Abschussbecher die mit 500mg CN gefüllt waren und Wadie fertigte für ME Revolver Vorsatzhülsen, die in den Lauf der Revolver MR 70 GS und ME 80 GT/S geschraubt wurden mit 250mg.
CS: Oder auch Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril, ist nach seinen Erfinder Corson und Stoughton benannt. Dieser Reizstoff verdrängt schon seit 1978, den als weniger wirksam geltenden, Reizstoff CN bei der Verwendung ist Gaskartuschen. CS wurde 1928 in den USA entwickelt und wurde hauptsächlich militärisch eingesetzt. Durch seinen Schmelzpunkt von etwa 93 Grad Celsius eignet er sich hervorragend zum Einsatz in Tränengasgranaten. Heutzutage wird er jedoch hauptsächlich in Tränengas Spraydosen, oder eben für Gasmunition verwendet. Seine Wirkung besteht auf einer Reizung der Augen und der Atmungsorgane. Oft kommt es auch zu einer Wirkung über die Haut. Es sind sogar Todesfälle bekannt geworden, hier war allerdings eine sehr hohe Konzentration in geschlossenen Räumen ursächlich. CS hat in seiner ursprünglichen Form einen kristallinen Aggregatzustand. Zur Anwendung wird er entweder durch Hitze vergast oder er wird in einem Lösungsmittel in einen flüssigen Zustand gebracht. Bei CS kann man beobachten, dass sich der Stoff selbstständig, durch Ausgasen, in einem Raum Verteilt. Da CS wesentlich wirksamer ist als CN sind lediglich pro „Gebinde“ (Patrone oder Sprühdose) maximal 80mg Wirkstoff zugelassen. CS Patronen besitzen immer einen gelben Verschluss.
Pfeffer: Besser gesagt Nonivamid oder PAVA, hierbei handelt es sich um eine künstliche Variante des natürlich produzierten Oleoresin Capsicum, welches in Pfefferspray verwendung findet. Oleoresin Capsicum wird aus Chili gewonnen und hat also nichts, wie allgemein vermutet, mit Pfeffer zu tun. Nonivamid wird auch als Wirkstoff in der Pharmazie verwendet, z.B. in Wärmesalben. Bei allen Pfefferpatronen und Pfeffersprays kann man auf der Packung lesen, dass es zur Tierabwehr gedacht ist und der Einsatz gegen Menschen verboten ist. Fehlt dieser Hinweis handelt es sich um verbotenen Munition. Da diese Munition nur gegen Tiere zugelassen ist, ist hier die maximal zulässig Ladung nicht vorgeschrieben. Die stärkste Ladung auf dem deutschen Markt hatte Umarex, mit 120mg Wirkstoff in der „extra stark“ Munition (Produktion wurde zwischenzeitlich eingestellt). Wadie lieferte die Munition als „Supra Pfeffer“ einige Jahre mit lediglich 45mg Wirkstoff. Als die Produktion von Umarex eingestellt wurde erhöhte Wadie die Reizstoffladung ebenfalls auf 120mg. Pfefferpatronen haben meist einen braunen Kunstoffverschluss. Die stärkeren Versionen einen roten. Die Pepper-Flash Munition hat einen elfenbeinfarbenen Verschluss.
Blendpatronen: Die Firma Walther bietet hier ihre „Stop-Blitz“ Munition an und Wadie ihre „Pepper-Flash“. Die Wadie Patronen verfügen zusätzlich über eine Ladung von 30mg Pfeffer.
Vor allem die Stop-Blitz Munition hat sich als sehr zuverlässig erwiesen. Bei ihr erscheint vor der Mündung ein sehr großes rotes Mündungsfeuer.
Gummigeschoss Munition: Obwohl es sich bei dieser Munition um keine Kartuschenmunition handelt, sollen sie hier nicht unerwähnt bleiben. Gerade in Frankreich oder unseren ost-europäischen Nachbarländern und in Russland sind Waffen sehr verbreitet, die diese Munition verschießen. Waffenrechtlich handelt es sich um scharfe Waffen, die Waffenbesitzkarten pflichtig sind. Sie sind in Deutschland kaum zu finden, obwohl sie oft von deutschen Firmen hergestellt werden. Beispielsweise die Firmen Röhm, Umarex und ME fertigen diese Waffen für den ausländischen Markt. Auch der staatliche russische Waffenhersteller Ischmasch fertigt viele seiner scharfen Modelle in einer Rubberball Version, wie die Tokarev, Makarov oder die PSM. Diese bestehen weitestgehend aus Stahl. Die Modelle deutscher Hersteller sind meist Baugleich mit den hier erhältlichen SSW. Der einzige Unterschied ist der Lauf. Diese Waffen verfügen über einen dünnen Stahllauf, der in den Zinklauf eingebettet ist. Übliche Kaliber sind 10X22T, 9mmP.A. Und 9mm GUM. In Frankreich haben sich einschüssige Pistolen im Kaliber 12/50 durchgesetzt, mit denen, je nach Munition, eine Gummikugel oder Gummischrot verschossen wird. Der Revolver „Soft Gomm“ verfügt über einen Wechsellauf, der den sechs-schüssigen Revolver (Kal. 8,8X10) in eine einschüssige Pistole (12/50) verwandelt. In Frankreich sind diese Waffen frei verkäuflich.
Grenaillen Munition: Bei diesen Patronen handelt es sich um Kleinschrot Munition. In diesen Patronen, die auf den ersten Blick kaum von Kartuschen zu unterscheiden sind, ist eine Ladung aus etwa einem Millimeter großen Schrotkugeln. Zu erkennen ist die Munition in der Regel an einer Pappscheibe zum Verschluss der Patrone oder an der Abkürzung Gren. auf dem Hülsenboden. Seit Jahren kursiert in Internetforen, dass eine schwarze Verschlussfarbe Kleinschrotmunition kennzeichnet, das stimmt so nicht! Lediglich die 8mm SM Patronen mit Kunststoffverschluss sind schwarz, alle Anderen nicht!
Es handelt sich bei Kleinschrot Munition die in Patronenlager von Schreckschusswaffen passt um verbotene Gegenstände. In den 70 er und 80er Jahren wurden im benachbarten Ausland viele Waffen verkauft, die für diese Munition ausgelegt sind. Diese sind, wie die Waffen für Gummikugel-Munition, meist Baugleich mit den hier erhältlichen Schreckschusswaffen. Im Lauf der Waffen befinden sich jedoch wesentlich kleinere Laufsperren, die das Verschießen der Schrotkugeln ermöglichen. Sollte man diese Munition in eine Schreckschusswaffe laden, was ja aufgrund des selben Patronenlagers funktioniert, kann dies zu einer Zerstörung der Waffe führen.
Mit fast allen Schreckschusswaffen lässt sich pyrotechnische Munition verschießen. Meist im Kal. 15mm und seltener im Kal. 9mm. Für das Kaliber 9mm gibt es eigentlich nur einfache Leuchtsterne die entweder aus den 2mm Waffen verschossen werden, oder 6mm und .22 Waffen haben einen eingebauten Abschussbecher in diesem Kaliber. In der Regel haben SSW ein Gewinde für einen 15mm Abschussbecher. Die Munition muss von der BAM geprüft sein (Bundesamt für Materialprüfung). Diese stufen die Munition in Klasse I und II ein. Pyrotechnische Munition der Klasse II (BAM PM II) ist erwerbsscheinpflichtig nach dem Waffengesetz. Und nicht, wie oft vermutet, nach dem Sprengstoffgesetz. Es gibt lediglich zwei Arten von Klasse II Munition im Kal. 15mm, das sind Feuerwehrs-Raketen-Geschosse und die als „Starenschreck“ verbreiteten Pyroknallpatronen. In unseren östlichen Nachbarländern werden oft Pyroknallpatronen mit gefälschtem BAM-Zulassungszeichen Klasse I verkauft. Pyroknallpatronen sind nicht mit Schwarzpulver, sondern mit dem wesentlich gefährlicheren BKS-Pulver (Blitz-Knall-Satz) gefüllt.
Munition der Klasse I gibt es mit einer sehr großen Auswahl an Feuerwerksgeschossen. Hier reicht das Angebot von einfachen Leuchtsternen über Pfeif- und Knattergeschossen bis hin zu Flugzeug ähnliches Geschossen mit Flügeln und Hohlraum für einen Effektssatz. Bemerkenswert ist die Umarex „Booster Rocket“, da dies die einzige Klasse I Munition ist, die sich in der Luft teilt und einen Raketensatz freigibt. Nicht zu vergessen sind auch noch die sehr seltenen 7mm, 9,5mm und 10mm Leuchtsterne. Diese gab es mit Aluhülsen oder Papierumhüllung.
Wer ein waffenrechtliches Rätsel für Profis will: Sind Starenschreck (z.B. Luftböller von Depyfag) der alten Klasse „T“ von vor der BAM Pflicht EWB-Pflichtig?
Verwendung von Schreckschusswaffen in unterschiedlichen Organisationen
Schreckschusswaffen fanden und finden immer noch bei einigen Organisationen Verwendung. Nach dem gescheiterten Putsch der Nationalsozialisten in München 1923 wurde der NSDAP verboten Waffen zu Führen. Nun trugen die SA Wachmänner an den Parteibüros Scheintod Pistolen. Später wurde bei SA und der HJ das Tragen derartiger Waffen intern verboten.
In den letzten Jahren gründen immer mehr Städte Kommunale Ordnungsdienste (auch Ortspolizei oder Gemeindevollzugsdienst genannte). Diese sind nicht zentral organisiert und haben keine einheitliche Regelungen für Selbstschutzwaffen ihrer Mitarbeiter. Manche Städte wie z.B. Kaufbeuren haben gerade ein mal zwei Mitarbeiter. Andere wie Frankfurt a.M. sind sehr gut organisiert und führen scharfe Pistolen. In wenigen Fällen führen die Mitarbeiter (meist Angestellte) Elektroschockgeräte und Schreckschusswaffen. Diese sind dann meist privat beschafft. Die Stadt Dresden rüstet jedoch offiziell ihre Mitarbeiter mit P99 Gaspistolen mit Pfeffermunition zur Hundeabwehr aus. Im Regelfall wird aber nur Schlagstock und Pfefferspray geführt.
Die Personenschutzschule Pomplun händigt seinen Auszubildenden Schreckschusspistolen aus, da diese in Gewicht und Handhabung den scharfen Vorbildern entsprechen und bei vielen Übungen sinnvoll eingesetzt werden können.
Die „Einsatzgruppe“ Lupus wurde 2012 in Würzburg aktiv. Es handelte sich um eine Art ehrenamtlichen Sicherheitsdienst der das Stadtgebiet bestreifte. Die Mitglieder waren unterschiedlich Bewaffnet (JPX, Schlagstöcke, Pfefferspray...) und führten teilweise auch SSW mit dem kleinen Waffenschein. Aufgrund strenger Auflagen der Stadt (Uniformverbot, Waffenverbot) und keiner Akzeptanz bei der Bevölkerung löste sich die Gruppe schnell wieder auf. Interessanter Weise verbietet die Bewachungsverordnung das Führen von Schreckschusswaffen im Sicherheitsgewerbe, dieses Verbot ist als Ordnungswidrig sanktioniert. Lupus war jedoch keine Organisation im Sinne dieses Gesetzes.
Als Übungswaffe wurden von der bayerischen Landespolizei einige IWG SP9 beschafft, die ein Nachbau der dienstlichen HK P7 sind. Die Pistolen werden aber ohne Platzpatronen als „Dummywaffen“ mit realem Gewicht und Maßen verwendet und sind farbig lackiert.
Im Buch „Auftrag Menschenraub“ von Susanne Muhle wird davon berichtet, wie die Stasi Ende der 40er Jahre Menschen im Westen entführen ließ. Bei der UFJ (Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen) wurden regelmäßig Schreckschusspistolen und „Notwehrpistolen“ ausgegeben. Die hauptamtlichen Mitglieder der Vereinigung wollten eigentlich scharfe Pistolen, diese wurden jedoch durch die Besatzungsmacht nicht genehmigt.
Ich hoffe meine kleine Abhandlung gefällt Euch und der Ein oder Andere zieht einen Nutzen daraus.
Thema von Tactical-Dad im Forum Sachkritische Themen
Wie schon letztes Jahr, gehe ich auch dieses Jahr wieder hin. Diesmal werde ich aber zum ersten mal am letzten Tag hin gehen, also habe ich natürlich Hoffnung ein bisschen mehr abzustauben. Bisher habe ich nicht viele Firmen die ich gezielt besuchen will. Aber auf meiner Liste wird sein: Piexon, Umarex, Stalon (Schalldämpfer), B&T, WASP, Airsoft Innovations, Bonowi
Vermutlich bin ich ja wieder der Einzige der hin geht? Hier noch einer meiner alten IWA Ausweise der mir an Weihnachten in die Hände gefallen ist :-) [[File:WP_20170101_20_28_50_Pro.jpg|none|auto]]
Gibt es etwas spezilles, das ihr von der IWA erwartet oder etwas auf das ihr wartet?